Die Urlaubsgefühle in der Heimat haben in diesem Sommer zeitweise auf sich warten lassen. Statt Badespaß herrschte öfter mal Regenfrust. Das bekamen auch die Freibadetreiber ordentlich zu spüren. Die Zwischenbilanz in diesem Sommer fällt nämlich eher mäßig als gut aus. Die Besucherzahlen liegen deutlich unter dem üblichen Niveau, wie eine Umfrage ergab. Deshalb ruhe nun die Hoffnung auf dem Spätsommer. Die Freibadsaison endet für gewöhnlich im September.
Ins Tübinger Freibad etwa kamen bis Ende Juni rund 50.000 Menschen weniger als im Vorjahresvergleich, wie ein Sprecher erklärte. Rund 128.000 Badegäste seien bis zum 30. Juni registriert worden, zum selben Zeitpunkt im Vorjahr seien es mehr als 179.000 gewesen. »Bei gutem stabilem und warmen Wetter sind an Spitzentagen in den Sommerferien wieder hohe Besucherzahlen zu erwarten, auch wenn während der Ferienzeit viele verreist sind.« Bis zu 10.000 Badegäste seien auf dem weitläufigen Gelände an einem Tag möglich.
Einbruch der Zahlen um 43 Prozent
Die Stadt Heidelberg meldete für die Saison bis Juni einen Einbruch der Besucherzahlen in den Freibädern um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dafür sei im Hallenbad mehr los gewesen, sagte eine Stadtsprecherin. »Ein Freibad, das bei schlechtem Wetter geöffnet ist, braucht ähnlich viel Personal wie bei gutem Wetter. Spielt das Wetter nicht mit, sind also die Personalkosten gleichbleibend, der Umsatz dagegen gering.«
In Mannheim liegen die Besucherzahlen für die vier Freibäder laut einem Sprecher im Zehn-Jahresvergleich im unteren Drittel. Der Juli sei besser gelaufen. Gemäß der aktuellen Wetterprognose seien die Erwartungen für den August positiv. Eine ähnliche Zwischenbilanz zog auch Karlsruhe.
Laut Deutschem Wetterdienst waren die letzten Monate die regenreichsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Noch nie seit 1881 gab es demnach in Deutschland so niederschlagsreiche zusammenhängende zwölf Monate wie im Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024.
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