Nach der Geiselnahme am Ulmer Münsterplatz ermittelt die Polizei weiter zu den Hintergründen der Tat. Ein Mann hatte am Freitagabend mehrere Menschen in einem Geschäft mitten in der Ulmer Innenstadt als Geiseln genommen. Einsatzkräfte schossen auf den Mann und beendeten so die Geiselnahme. »Die Geiseln sind unverletzt geblieben«, sagte Staatsanwalt Michael Bischofberger. Der Verdächtige sei verletzt worden und werde in einem Krankenhaus behandelt.
Das Motiv ist nach Angaben der Polizei noch unklar. Der Verdächtige habe mit einer Geisel gegen 20.20 Uhr das Geschäft am Ulmer Münsterplatz verlassen, um zu flüchten. Dabei sei es zu den Schüssen der Polizei gekommen. »Wir gehen davon aus, dass der Täter bewaffnet war und eine erhebliche Gefahr von ihm ausging«, sagte der Staatsanwalt.
Begonnen hatte die Geiselnahme laut Polizeiangaben gegen 18.45 Uhr. Die Beamten hatten wegen des Einsatzes den zentralen Münsterplatz in Ulm und die Zugänge dorthin gesperrt.
Der Geiselnehmer vom Ulmer Münsterplatz wurde nach dpa-Informationen schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter soll wohl bei der Bundeswehr gewesen sein, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Er habe mehrere Kurz- und Langwaffen dabeigehabt. Sicherheitskreise berichteten, der Täter habe wohl während der Geiselnahme angegeben, sich vom SEK erschießen lassen zu wollen.
Eine Passantin berichtete der dpa, sie habe drei Schüsse gehört. »Mein Herz hat gepumpert.« In dem Moment habe sie überhaupt nichts mehr gedacht, sondern sei einfach weggerannt.
Der Münsterplatz liegt im Herzen der 130.000-Einwohner-Stadt an der Donau, an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern. Das Münster hat den mit 161,53 Metern höchsten Kirchturm der Welt und ist das Wahrzeichen der Stadt.
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