Nach einer Schnellabschaltung im Schweizer Atomkraftwerk Beznau nahe der deutschen Grenze ist der betroffene Block 1 wieder ans Netz gegangen. Experten behoben den Fehler, der die Abschaltung auslöste, wie der Energiekonzern Axpo mitteilte. Es handelte sich demnach um einen Defekt an einem Ventil im nicht-nuklearen Teil der Alt-Anlage. Beznau ist das weltweit das älteste noch betriebene Atomkraftwerk.
Über dem Kraftwerk war nach Angaben vom Montag zeitweise Wasserdampf sichtbar gewesen. Für Mensch und Umwelt habe keine Gefahr bestanden. Block 1 sei automatisch vom Netz getrennt worden, hatte es vom Betreiber geheißen. Das Kernkraftwerk liegt südlich von Waldshut-Tiengen in Baden-Württemberg und ist Luftlinie weniger als sieben Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.
Deutsche Seite informiert
Wie das baden-württembergische Umweltministerium auf Anfrage mitteilte, wurde die deutsche Seite am Montagnachmittag über die Schnellabschaltung informiert. Das Abschalten und das Wiederanfahren stellen demnach keine besondere Gefährdung dar. »Jedoch ist der Betrieb eines Kernkraftwerks selbst mit einem hohen Risiko verbunden. Das Risiko ist bei älteren Kernkraftwerken höher als bei neueren«, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums.
Der Fernleitungsbetreiber Transnet BW teilte auf Anfrage mit, die Schnellabschaltung habe keine Auffälligkeiten im europäischen Verbundnetz nach sich gezogen. Auf die Netzstabilität und die Stromversorgung in Baden-Württemberg wirkte sich die Abschaltung demnach nicht aus.
Seit mehr als 50 Jahren in Betrieb
Beznau Block 1 wurde 1969 in Betrieb genommen. Der Block war erst im Juni nach einer mehrwöchigen Revision wieder ans Netz gegangen.
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