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Nabu-Chef Enssle: Artenschutz droht ins Abseits zu geraten

Abstriche beim Artenschutz fürchtet der Chef des Naturschutzbundes Nabu Baden-Württemberg, Johannes Enssle, angesichts von Sparzwängen und der Fokussierung des Landes auf Windkraft. »Ein bisschen wirkt es manchmal schon so, als ob Windräder derzeit noch die einzige politische Währung sind«, sagte er der »Schwäbischen Zeitung« (Dienstag). Zudem müsse das Umweltministerium zehn Millionen Euro sparen, die Hälfte davon solle beim Naturschutz gestrichen werden. »Damit sägen wir an dem Ast, auf dem wir sitzen.«

Nabu-Landesvorsitzender Johannes Enssle
Der baden-württembergische Landesvorsitzende des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), Johannes Enssle, äußert sich. Foto: Martin Oversohl
Der baden-württembergische Landesvorsitzende des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), Johannes Enssle, äußert sich.
Foto: Martin Oversohl

Enssle monierte gegenüber der Zeitung auch, dass nun häufiger Ausnahmeregelungen bei der Genehmigung von Windrädern greifen sollten. Das funktioniere nur, wenn im Gegenzug in Artenhilfsprogramme investiert werde. Dafür sei bisher kein Geld vorgesehen. »Baden-Württemberg muss hier selber aktiv werden.« Zwar habe keine Landesregierung in Deutschland soviel für den Umwelt- und Naturschutz getan wie die des grünen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. »Aber jetzt droht das Thema ins Abseits zu geraten.«

© dpa-infocom, dpa:221011-99-83313/2