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Mutmaßlicher Geldräuber unter Mordverdacht: Prozess

Sie wollten Geld und haben bei der Flucht vor der Polizei einen Menschen getötet. Ein Mann eines mutmaßlichen Geldräuber-Trios muss sich nun im Juni vor Gericht wegen Mordes verantworten.

Gerichtsmikrofone
Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal. Foto: Jonas Walzberg/DPA
Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal.
Foto: Jonas Walzberg/DPA

Nach dem Tod eines Mannes beim Zusammenstoß mit einem Fluchtwagen auf der Autobahn 6 bei Heilbronn muss sich ein mutmaßlicher Geldautomatensprenger ab Juni wegen Mordes vor dem Landgericht Karlsruhe verantworten. Wie das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten, beginnt die Hauptverhandlung für insgesamt drei Angeklagte am 6. Juni (9.00 Uhr).

Bei dem Crash am 11. November vergangenen Jahres war der Beifahrer eines Kleintransporters schwer verletzt worden, mit dem der Wagen der mutmaßlichen Geldräuber auf der Flucht in falscher Fahrtrichtung zusammengestoßen war. Der Mann war mehrere Tage später seinen Verletzungen erlegen. Der Fahrer des Transporters und der verhaftete 30-Jährige am Steuer des Fluchtwagens hatten bei dem Unfall schwere Verletzungen erlitten.

Die drei Angeklagten sollen zuvor einen Geldautomaten in Wiernsheim (Enzkreis) gesprengt haben. Als sie mit ihrem Auto bei der Fahndung von den Ermittlern entdeckt wurden, ergriffen sie die Flucht, rammten einen Streifenwagen und fuhren anschließend als Geisterfahrer auf die Autobahn auf.

Allen drei Angeklagten wird Mitwirkung an der Automatensprengung in Tateinheit mit schwerem Bandendiebstahl zur Last gelegt. Dem 30-jährigen Fahrer des Fluchtfahrzeuges wird nach dem Tod des Transporter-Beifahrers darüber hinaus Mord vorgeworfen - und versuchter Mord, weil er auf der halsbrecherischen Fluchtfahrt den möglichen Tod auch des Transporter-Fahrers zumindest billigend in Kauf genommen habe. Die Staatsanwaltschaft sieht Verdeckungsabsicht.

Die Angeklagten schweigen bislang zu den Vorwürfen. Sie sind in Untersuchungshaft. Die meisten Sprengungen in Deutschland gehen nach Angaben der Ermittler auf das Konto niederländisch-marokkanischer Täter. Auch die drei mutmaßlichen Täter von Wiernsheim haben laut Staatsanwaltschaft die niederländische Staatsangehörigkeit.

© dpa-infocom, dpa:240502-99-892329/2