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Morphium-Fall: Staatsanwalt entschuldigt sich bei Krankenschwester

Im Dezember kämpfen Ärzte um das Leben von mehreren Säuglingen wegen akuter Atemnot. Nach dem vermeintlichen Fund von Morphium im Spind einer Krankenschwester gerät diese in Verdacht. Die Staatsanwaltschaft Ulm rudert nun zurück und will sich erklären.

Justitia
Eine Statue der Justitia mit einer Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa
Eine Statue der Justitia mit einer Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa

ULM. Mehrere Tage saß eine Kinderkrankenschwester in Untersuchungshaft, weil sie fünf Babys in der Ulmer Universitätsklinik Morphium verabreicht haben soll. Nun ist sie frei. Vertreter von Polizei, Anklagebehörde und Landeskriminalamt wollen heute bei einer Pressekonferenz über die Details der neuen Ermittlungen berichten. Bekannt ist bisher, dass weitere Analysen des Spritzeninhalts, der im Spind der Angestellten entdeckt wurde, den Vergiftungsverdacht nicht bestätigten.

Wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, wurde der Haftbefehl wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung gegen die Frau am Sonntag aufgehoben. Der Leiter der Ulmer Staatsanwaltschaft Christof Lehr drückte der Frau sein Bedauern aus. Die Krankenschwester hatte die Tatvorwürfe bestritten.

Im Ulmer Klinikum waren im Dezember fünf Säuglinge wegen lebensbedrohlicher akuter Atemnot behandelt worden. Erst Wochen nach den Notfällen hatten rechtsmedizinische Untersuchungen eine Morphiumvergiftung als Ursache ergeben.(dpa)