Ihre Zahl wachse, sagt eine Sprecherin des Landesbauernverbandes in Stuttgart. Allerdings sind mobile Schlachtvorrichtungen aus Verbandssicht weiterhin eine Nische. Zu aufwendig, langwierig und auch zu langsam sei es, Tiere auf diese Art zu schlachten.
Baden-Württemberg habe in dem Bereich Pionierarbeit geleistet, teilte die Grünen-Landtagsfraktion im Sonntag in Stuttgart mit. Es gebe nun rechtskonforme Schlachtboxen, die auch in Serie produziert werden könnten. »Das ist ein großer Erfolg für das Tierwohl als stressfreie Alternative zum großen Schlachthof«, erklärte Tierschutzsprecherin Martina Braun.
Als Pionier mobiler Schlachtungen gilt Ernst Hermann Maier: ein Landwirt aus dem Zollernalbkreis, der gegen viele Widerstände schon in den 90ern eine mobile Schlachtbox entwickelte, um seine Tiere auf der Weide töten und dann zur Zerlegung abtransportieren zu können.
Bundesweit gibt es inzwischen zahlreiche Initiativen, Projekte oder Hersteller, die mobile Schlachtanlagen konstruieren. Meist ist dies ein Anhänger beziehungsweise eine Schlachtbox aus Metall, in die das zuvor per Bolzen- oder Kugelschuss auf seinem Herkunftshof betäubte Tier hineingezogen und innerhalb kürzester Zeit entblutet wird.
Die Initiative »Schlachtung mit Achtung« im Landkreis Lörrach brauchte Jahre, bis ihre mobile Schlachteinheit MSE zugelassen wurde. Inzwischen ist sie in Serie gegangen; zehn der Anlagen sind verkauft.
Infos des Landwirtschaftsministeriums zum Thema »Mobile Schlachtung«
Infos zum Projekt »Schlachtung mit Achtung«
Infos zu mobilen Schlachtboxen
Link zum aktuellen Stand von Weide- und Hoftötung aus dem Jahr 2020
LInk zur Pm von Buneslandwirtchaftsminister Cem Özdemir vom 5. Januar 2023
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