STUTTGART. In der ersten Jahreshälfte sei zu dem Thema Tierschutz und Genehmigungspraxis bei Tierversuchen eine Veranstaltung geplant, kündigte Ressortchefin Theresia Bauer (Grüne) an. »Wir müssen mit den Menschen darüber reden, in wieweit solche Forschung benötigt wird.«
Bei Tierexperimenten seien höchste ethische Standards anzulegen. Außerdem müsse darauf geachtet werden, solche Versuche durch andere Methoden zu ersetzen oder ihre Zahl zu verringern. Die Forschung an Tieren werde sich aber in ein oder zwei Jahrzehnten nicht erledigt haben.
Mit der Veranstaltung reagiert Bauer auch auf die Kritik von Wissenschaftlern an den aus deren Sicht zu langwierigen Genehmigungsverfahren. Tierschützer hingegen geht das deutsche Tierschutzrecht nicht weit genug. Sie verweisen auf Alternativen zu Experimenten mit Tieren.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sieht den biomedizinischen Fortschritt und die Konkurrenzfähigkeit des Forschungsstandortes Deutschland gefährdet: Unter anderem sei der Verwaltungsaufwand für die Wissenschaftler zu hoch und Verfahrensfragen nicht einheitlich geregelt. Die Anträge müssten abstrakter und weniger detailreich formuliert werden dürfen - ohne Abstriche beim Tierschutz, fordert Andreas Trumpp, Stammzell-Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum. (dpa)