Würth betonte, er habe in seinen vielen Jahrzehnten als Chef immer versucht, den Mitarbeitern selbst ein gutes Vorbild zu sein. Er betonte: »Wichtig ist, dass ein Chef als Vorbild vorangeht. Ich habe über 70 Arbeitsjahre hinter mir: Mir kann bestimmt niemand vorwerfen, ich hätte von meinen Mitarbeitern etwas verlangt, was ich nicht selbst tun würde.« Zugleich sei es von großer Bedeutung für einen Vorgesetzten, den eigenen Mitarbeitern Dankbarkeit und Wertschätzung entgegenzubringen. Grundsätzlich müsse ein Chef »den Leuten seine Theorie, seine These, seine Systematik verständlich machen und die Angestellten dafür gewinnen, mitzuziehen«.
Die Würth-Gruppe ist Weltmarktführer im Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial. Verkauft wird nicht an Privatpersonen, sondern nur an Profis, also etwa Handwerks- und Industriebetriebe. Zum Kerngeschäft gehören mehr als 125 000 Produkte - unter anderem Schrauben, Dübel und Werkzeuge. Reinhold Würth hatte kurz nach dem Krieg in der väterlichen Firma eine Lehre gemacht und das Unternehmen von 1954 an geführt. Würth erwies sich als Verkaufs- und Managertalent. Aus einem Mini-Betrieb machte er einen Milliardenkonzern, der 2019 mehr als 14 Milliarden Euro umsetzte. Aus dem operativen Bereich hat er sich inzwischen längst zurückgezogen. Würth ist einer der reichsten Deutschen.