Die Bekämpfung der eingeschleppten Asiatischen Hornisse wird in Baden-Württemberg seit März zentral über die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim koordiniert. Im Rahmen eines auf zwei Jahre angelegten Projekts würden dort die eingehenden Meldungen überprüft, Vorbereitungen zum Fang von Königinnen und zur Nestentfernung getroffen sowie Forschung und Öffentlichkeitsarbeit betrieben, teilte das Umweltministerium am Montag in Stuttgart mit. Hintergrund sei eine enorme Zunahme von Meldungen.
Die Asiatische Hornisse wurde 2014 erstmals in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und damit auch erstmals in Deutschland nachgewiesen. Das Tier, das Honigbienen vertilgt, es aber auch auf andere Insekten abgesehen hat, ist in Baden-Württemberg inzwischen sehr stark vertreten, wie der Referent für invasive Arten beim baden-württembergischen Umweltministerium, Benjamin Waldmann, erklärt hatte.
Im vergangenen Jahr waren in Baden-Württemberg nach Angaben aus dem Umweltministerium 550 Nester gefunden worden - eine Verzwanzigfachung gegenüber dem Jahr davor. Wie hoch die Dunkelziffer ist, weiß niemand.
Der badische Imkerverband geht vom vierfachen der 2023 entdeckten Nester aus und rechnet damit, dass im Laufe dieses Jahres bis zu 1000 Nester gefunden werden. Für den Menschen sind die Stiche laut Experten nicht gefährlicher als die einheimischer Wespenarten.
In einem Meldeportal können Sichtungen einzelner Asiatischer Hornissen und auch Nester der Tiere angezeigt werden. Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist nicht zu verwechseln mit der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia). Letztere breitet sich etwa in den USA aus. In Deutschland kommt die Art nicht vor.
Karte zur bundesweiten Verbreitung der Asiatischen Hornisse
© dpa-infocom, dpa:240422-99-767117/3