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Mehr Kompetenz im System: Aber offene Fragen bei Mislintat

Die Ex-Weltmeister Sami Khedira und Philipp Lahm steigen beim VfB als Berater ein, Christian Gentner als Leiter der Lizenzspielerabteilung. Die Stuttgarter haben wichtige Entscheidungen getroffen. Offen bleibt die Frage, ob Sportdirektor Mislintat über 2023 im Amt bleiben wird.

Sven Mislintat
Sven Mislintat, Sportdirektor des VfB Stuttgart, geht nach einem Interview durch das Stadion. Foto: Sebastian Gollnow
Sven Mislintat, Sportdirektor des VfB Stuttgart, geht nach einem Interview durch das Stadion.
Foto: Sebastian Gollnow

Sami Khediras Verbundenheit zum VfB Stuttgart hat über die Jahre nicht gelitten. Der Weltmeister von 2014 betrat den voll besetzten Presseraum an der Arena des Fußball-Bundesligisten, blickte sich kurz um und fiel dann alten Bekannten in die Arme. »Ich liebe den VfB«, sagte er Minuten später, als er am Montag gemeinsam mit Philipp Lahm als Berater des Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle vorgestellt wurde. Khedira durchlief die Nachwuchsabteilung der Stuttgarter, Lahm wurde zu Beginn seiner am Ende so erfolgreichen Laufbahn als Profi bei den Schwaben Nationalspieler.

Ebenfalls ein Rückkehrer ist Christian Gentner. Der frühere Kapitän der Stuttgarter wird nach seinem Karriereende ab Januar als Leiter der Lizenzspielerabteilung eingebunden werden. Eine genauere Stellenbeschreibung gibt es noch nicht.

Von dem großen Erfahrungsschatz des Trios soll schnellstmöglich der gesamte Verein profitieren. »Wir brauchen die besten Leute und wollen ein funktionierendes System nicht stören, sondern besser machen«, erklärte Wehrle das neue »Wir-Gefühl« in Bad Cannstatt.

Ein nicht unwichtiger Teil des Systems ist aktuell auch Sven Mislintat - zumindest bis Sommer 2023. Denn bis dahin ist das Arbeitspapier des Sportdirektors gültig. Gespräche bezüglich einer Verlängerung stehen zwar bevor, sagte Wehrle. »Ich werde mir aber die Zeit nehmen, um im Sinne des VfB Stuttgart eine gute Entscheidung zu treffen. Das werden intensive Gespräche, denn wir haben ein paar Punkte zu besprechen und wir sind beide keine angenehmen Vertragsgesprächspartner. Deswegen freue ich mich darauf.«

Sportliche Erfolge würden den Vorgang wohl beschleunigen. Bislang wartet der VfB in dieser Saison noch auf einen Sieg in der Bundesliga. »Das Ziel ist es schon, dass der Verein in Zukunft wieder mehr Spiele gewinnt als verliert«, sagte Lahm, der neben seiner Beratertätigkeit weiterhin als Chef der Turnierorganisation der Europameisterschaft 2024 auftritt.

Khedira stellte aber klar: »Ich werde nicht öffentlich über ein Spiel sprechen und auch nicht über Spieler. Das ist ganz einfach nicht meine Aufgabe.« Und Lahm ergänzte: »Das Modell hat mich gereizt, und wir haben verschiedene Perspektiven, die wir einbringen möchten. Am Ende werden wir aber nichts entscheiden.«

Diese Verantwortung trägt auch weiterhin Alexander Wehrle als Vorstandsvorsitzender. Er wird auch derjenige sein, der in der Verhandlungsrunde mit Sven Mislintat im Fokus stehen wird. Vieles deutet auf einen ergebnisoffenen Austausch hin.

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© dpa-infocom, dpa:220912-99-730220/3