Auf Basis von aktuell vorliegenden Daten sollen nach Angaben des Ministeriums schon bald mehr als 100.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge im Südwesten angekommen sein, ungefähr 11 Prozent von ihnen Kinder im Kita-Alter. Während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 seien insgesamt 101.000 Asylsuchende nach Baden-Württemberg gekommen, nannte das Ministerium zum Vergleich.
Die Hilfe vor Ort sei maßgeblich, damit man die Herausforderungen zusammen bewältigen könne, teilte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) mit. Ohne all die Helfenden an den Schulen, an den Kitas, in den Vereinen könne man als Gesellschaft die aktuellen Herausforderungen nicht stemmen.
Um die vielen zusätzlichen Schülerinnen und Schüler unterrichten zu können, hat das Ministerium eine digitale Plattform für Unterstützungskräfte freigeschaltet. Auf dieser hätten sich bereits mehr als 1600 Menschen verschiedenster Nationen registriert, und mehr als 300 Verträge seien abgeschlossen worden - unter anderem auch mit ungefähr 90 Lehrkräften aus der Ukraine.
Sie rechne damit, dass nach dem Ende des ukrainischen Schuljahres Anfang Juni und auch nochmal zu Beginn des kommenden Schuljahres im September die Anzahl der Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine steigen werde, sagte Ministerin Schopper. »Es freut mich daher, dass der Ministerpräsident den Bildungsbereich für die anstehenden Haushaltsverhandlungen ganz nach oben gesetzt hat.« Das helfe, die Herausforderungen durch den Krieg für die Beschulung und Betreuung zu meistern.
© dpa-infocom, dpa:220519-99-357934/2