KARLSRUHE. Durch eine bessere Schulung von Ärzten wäre laut einer Expertin der Tod von Patienten im Krankenhaus, die eigentlich zu Hause sterben wollen, häufig vermeidbar. Denn Umfragen zufolge wolle so gut wie niemand in einer Klinik sterben - ein großer Teil der Deutschen stirbt dennoch entweder im Krankenhaus oder Pflegeheim.
Dies entspreche nicht den Wünschen der Patienten, sagt die Medizinerin Jana Jünger, Leiterin des für Staatsprüfungen von Ärzten zuständigen Instituts für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP). »Wenn hier besser kommuniziert würde, dann könnten wir diese Situation innerhalb von fünf Jahren deutlich verbessern.«
Weil Vieles unbesprochen bleibe zwischen Arzt und Patient oder den Angehörigen, komme es zu unnötigen Eingriffen, Operationen und kostspieliger Leidenszeit auf der Intensivstation während der letzten Lebenszeit. Jünger plädiert dafür, Ärzte zu schulen und mit ihnen zu üben, wie man mit Patienten am besten ihre Wünsche und Vorstellungen angesichts des herannahenden Todes besprechen kann. »Das muss implementiert werden in der Ausbildung und Weiterbildung. Diese Themen müssen wir in die Staatsprüfungen für Arzte bringen«, sagt Jünger. (dpa)
Liste von Palliativ-Stationen im Südwesten
Infos des Sozialministeriums zur Hospiz- und Palliativversorgung in Baden-Württemberg
Arzneimittelreport 2017 der Barmer, siehe S. 197, Tabelle 2.48
Zahlen und Fakten des DHPV zu Hospizen in Deutschland
Report der Bertelsmannstiftung zur Palliativversorgung und dem Sterben im Krankenhaus von 2015