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Max Herre eingeflogen: Olschowski rechtfertigt Kosten

Als Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kürzlich in Los Angeles war, wurde auch der aus Stuttgart stammende Rapper Max Herre (»Hallo Welt!«) eingeflogen. Die Opposition wirft der Landesregierung leichtfertigen Umgang mit Steuergeld vor. Am Mittwoch beschäftigte sich nun auch der Landtag mit dem Auftritt. In der Regierungsbefragung kritisierte der SPD-Abgeordnete Sascha Binder, mit der kostspieligen Aktion habe die Regierung die ganze Delegationsreise in »Verruf« gebracht. Auch aus ökologischer Sicht sei ein Einfliegen des Rappers für einen Abend unpassend gewesen. Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) rechtfertigte die Aktion.

Ministerpräsident Kretschmann in USA
Der deutsche Rapper Max Herre tritt im Goethe-Institut Los Angeles vor der Delegation auf. Foto: Nico Pointner
Der deutsche Rapper Max Herre tritt im Goethe-Institut Los Angeles vor der Delegation auf.
Foto: Nico Pointner

Anlass sei die Förderung des deutsch-amerikanischen Jugendaustauschs gewesen, erläuterte sie. Herre sei zwar auch mit drei Songs vor der Delegation aus Stuttgart im Goethe-Institut in Los Angeles aufgetreten, er habe aber auch an einem Hip-Hop-Workshop teilgenommen. Herre habe selbst vor vielen Jahren an einem Hip-Hop-Jugendaustausch des Deutsch-Amerikanischen Zentrums teilgenommen und wolle dabei helfen, so etwas wieder aufzubauen. Das Staatsministerium habe das Gesamtprojekt des Zentrums mit 27.000 Euro gefördert. Für Herre seien Reisekosten und Unterbringung angefallen. Er habe aber kein Honorar bekommen.

SPD-Mann Binder erklärte später: »Wir haben uns heute eigentlich erwartet, dass der Chef der Staatskanzlei hier im Parlament Rede und Antwort steht - weil er ja auf beiden Seiten des Tisches sitzt.« Der Staatssekretär sei sowohl Absender der 27.000 Euro als auch Empfänger gewesen, weil er auch Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Amerikanischen Zentrums sei. »Und deshalb hätte er umfassend Auskunft erteilen können, weil er ja in alles eingebunden war.« Stegmann habe »gekniffen«, man werde aber darauf beharren, dass er dazu noch Stellung bezieht.

© dpa-infocom, dpa:221012-99-102898/3