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Max Goldt mit Kulturpreis Deutsche Sprache geehrt

Der Schriftsteller und Musiker Max Goldt (»Katz und Goldt«) hat den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache erhalten. Mehr als 200 Gäste nahmen nach Angaben der Eberhard-Schöck-Stiftung, die den Preis vergibt, an der 21. Verleihung in Baden-Baden am Samstag teil. Die Jury hatte entschieden, Goldt sei »ein Meister der kleinen Formen, ein strenger Stilist, doch gleichzeitig offen für sehr freie poetische Formen«. Zudem sei er »ein wirkmächtiger Kritiker schludriger Sprache, in der sich schlampiges Denken offenbart«.

Autor Max Goldt
Max Goldt, Schriftsteller und Musiker, spricht auf einer Bühne. Foto: Swen Pförtner
Max Goldt, Schriftsteller und Musiker, spricht auf einer Bühne.
Foto: Swen Pförtner

Goldt selbst berichtete über sein bereits frühes Staunen über die Sprache: »Ich muss etwa neun gewesen sein, als mir auffiel, dass das Wort «anhalten» eine Bedeutung hat, die ihr genaues Gegenteil mit einschließt«, sagte der 1958 in Göttingen geborene Goldt nach Angaben der Stiftung. »Das Auto das anhält, ist ein Auto, das aufhört zu fahren. Ein anhaltender Regen ist hingegen ein Regen, der nicht aufhört, vom Himmel zu fallen.«

Die Stiftung verleiht den Kulturpreis Deutsche Sprache seit 2001 für besondere Verdienste um die deutsche Sprache. Er ist dreigeteilt. Jacob-Grimm-Preisträger und -Preisträgerinnen sind unter anderem Udo Lindenberg, Cornelia Funke, Frank Schirrmacher, Loriot, Ulrich Tukur, Katharina Thalbach, die Fantastischen Vier und Herta Müller.

Der mit 5000 Euro dotierte Initiativpreis Deutsche Sprache geht in diesem Jahr an das Projekt »Platt in de Pleeg« vom Lännerzentrum för Nedderdüütsch in Bremen. Alte Menschen in Pflegeeinrichtungen werden in ihrer niederdeutschen Muttersprache angesprochen, um Vertrauen, Wertschätzung und Wohlbefinden zu fördern und Nähe zu schaffen.

Mit dem undotierten Institutionenpreis Deutsche Sprache wird die Redaktion der Zeitschrift »Germanoslavica« geehrt, die die Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik herausgibt. Die »Germanoslavica« befasst sich mit Forschung zu slawisch-germanischen und vor allem zu den deutsch-tschechischen Beziehungen.

Infos über den Preis und die Stifter

Infos über bisherige Preisträger

Kurzvita Max Goldt

© dpa-infocom, dpa:221007-99-45828/4