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Marketing-Experte fordert frühe Aufklärung zu Online-Werbung

Der Pforzheimer Kommunikationswissenschaftler Jörg Tropp fordert mehr frühe Aufklärung für Online-Werbung. Schon die Jüngsten müssten besser für den Umgang mit Instagram, Facebook, Google und Co. gewappnet sein. »Wir müssen unsere Verbrauchersouveränität sichern«, mahnte er in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Verschiedene Studien zeigten: »Wir laufen in Gefahr, dass wir für kommerzielle Botschaften blind werden.«

Marketing-Professor Jörg Tropp
Marketing-Professor Jörg Tropp steht in der Bibliothek der Hochschule in Pforzheim. Foto: Christoph Schmidt
Marketing-Professor Jörg Tropp steht in der Bibliothek der Hochschule in Pforzheim.
Foto: Christoph Schmidt

So hat eine Stanford-Studie mit knapp 8000 US-Jugendlichen ergeben, dass diese kaum noch zwischen Nachrichten und Werbung im Internet unterscheiden können. Auch nach einer Untersuchung der Bundeszentrale für politische Bildung und anderen hielten 56 Prozent der über 18-jährigen Befragten eine redaktionell aufgemachte Werbeanzeige für eine Information.

»Algorithmen sammeln und verknüpfen alles, was sie über uns finden können, um Erkenntnisse über unsere Vorlieben, Wünsche, Bedürfnisse und Absichten zu gewinnen«, erläuterte der Pforzheimer Professor. In seinem Buch »Vernetzte Verführungen« zeigt Tropp aber auch, dass Nutzer dem nicht schutzlos ausgeliefert sein müssten. Mit ein paar Tricks und Klicks könnten sie den Verführungen der Konsumindustrie selbstbestimmter entgegentreten. »Wir müssen nicht jedes Cookie aus Bequemlichkeit zulassen.«

Studie zur digitalen Nachrichtenkompetenz der Deutschen

Studie der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM)

Ofcom-Studie

Leitfaden der Medienanstalten zu Werbung bei Online-Medien

© dpa-infocom, dpa:220526-99-437925/2