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Mannheim oder Köln? Intensives Viertelfinale erwartet

In einem brisanten Duell spielen von Dienstag an die Adler Mannheim und die Kölner Haie um den Halbfinaleinzug. Mannheim hat sich das Heimrecht gesichert. Köln aber kommt mit großer Zuversicht.

David Wolf
Mannheims David Wolf kämpft um den Puck. Foto: Uwe Anspach
Mannheims David Wolf kämpft um den Puck.
Foto: Uwe Anspach

Dass sich die Adler Mannheim gerade rechtzeitig vor dem Playoff-Auftakt aus der Negativspirale befreiten, sorgt beim lange Zeit schwächelnden Topclub für Erleichterung. Nur die zwei Siege zum Vorrundenabschluss verhinderten, dass der achtmalige deutsche Meister am Dienstag (19.30 Uhr) inmitten einer Krise in die brisante Viertelfinalserie gegen die Kölner Haie startet. Jetzt gilt es, die Ambitionen auf den ersten Meistertitel seit 2019 zu bestätigen. 

»Das war wichtig. Gerade auch die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war sehr gut. Das hat die Mannschaft gebraucht«, sagte der Olympia-Zweite David Wolf am Montag über die zwei Erfolgserlebnisse gegen den ERC Ingolstadt und bei der Düsseldorfer EG. Nationalmannschaftskollege Markus Eisenschmid meinte: »Ich glaube, wenn wir so spielen, wie wir es in den letzten zwei Spielen gespielt haben, können wir es Köln sehr schwer machen. Ich glaube, dass wir dazu zurückgefunden haben, zu wissen, dass wir eine gute Mannschaft sind.«

Eigentlich sind es die Adler, die als Dritter der Vorrunde favorisiert in das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsclubs gehen. Die sechstplatzierten Kölner starten jedoch dank ihres starken Hauptrunden-Schlussspurts mit besonders großem Selbstvertrauen in das Duell. Viele in der Liga trauen den Haien zu, die Adler aus dem Titelrennen zu nehmen. 

Die Offensive der Haie ist das Prunkstück, nur der große Topfavorit EHC Red Bull München schoss in der Hauptrunde mehr Tore. Umso wichtiger wäre es für die Mannheimer, dass der zuletzt angeschlagene frühere NHL-Verteidiger Korbinian Holzer schnell wieder mitwirken kann. Ohne Auskunft darüber zu geben, ab wann er wieder einsatzbereit ist, eilte der 35-Jährige am Tag vor dem Playoff-Auftakt in der Deutschen Eishockey Liga nach dem Training jedoch davon. Auch Trainer Bill Stewart ließ Holzers Einsatz ebenso wie das Mitwirken des ebenfalls zuletzt angeschlagenen Torhüters Felix Brückmann offen. Auch die Frage, warum Stürmer Lean Bergmann im Training fehlte, blieb unbeantwortet.

Bergmann hatte zuletzt die Mannschaft kritisiert und von mahnenden Worten berichtet. Dass es eine lange Aussprache des Teams gegeben habe, verneinte Wolf allerdings. »Es gibt ja immer Gespräche, was man besser machen kann. Eine wirkliche Aussprache gab es nicht«, beschwichtigte der Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018.

Seit vier Jahren warten die Mannheimer auf ihren nächsten deutschen Meistertitel. In der aktuellen Spielzeit wird der Champion nun erstmals seit 2019, als die Adler noch unter Stewarts Vorgänger Pavel Gross den Titel feierten, wieder im Modus Best of Seven ermittelt. Wegen der Coronavirus-Pandemie waren die Playoff-Runden 2022 und 2021 verkürzt worden, 2020 war die Saison abgebrochen worden. 

Dass es im Falle eines sechsten Viertelfinals in Köln zu einem brisanten und kuriosen Ausweichen kommen würde, wäre Stürmer Wolf herzlich egal. Hintergrund ist, dass in der knapp 19.000 Zuschauer fassenden Kölner Heimstätte am 26. März die Schlagersängerin Helene Fischer auftritt und die Haie aus der Arena verdrängen würde. »Es sind Playoffs - ich spiele auch auf einem Teich, wenn es sein muss«, scherzte der Mannheimer.

»Ich spiele 56 Vorrundenspiele um eine Platzierung. Wenn es dann zu den Playoffs kommt, da kann ich auch die Inliner anziehen, und dann machen wir das Ding auf dem Parkplatz aus«, sagte Wolf, schmunzelte und gab sich selbstbewusst: »Ich denke, dass wir als Sieger vom Eis gehen.« Drei von vier Vorrundenpartien gegen Köln haben die Mannheimer allerdings verloren.

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