Nach dem gewaltsamen Tod eines 65-Jährigen in der Psychiatrie in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) wird sein Zimmergenosse - der mutmaßliche Täter - langfristig in der Klinik untergebracht. Das hat das Heidelberger Landgericht nach Angaben seines Sprechers in einem Sicherungsverfahren entschieden.
Der mittlerweile 24 Jahre alte Deutsche soll an paranoider Schizophrenie leiden. Er hatte nach Überzeugung der Kammer seinen Mitbewohner im April mit massiver Gewalt angegriffen, ihn geschlagen und gewürgt. Das Opfer starb an den Verletzungen.
Das Verfahren fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten die Unterbringung des Angeklagten beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Beide Männer waren im Krankenhausbereich untergebracht
Beide Männer hatten sich zur Tatzeit auf einer geschlossenen Station im Krankenhausbereich - außerhalb des Maßregelvollzugs - des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden befunden.
Im vergangenen Jahr hatte ein psychisch Kranker nach seiner Flucht aus dem Maßregelvollzug in Wiesloch eine 30-Jährige in der Stadt mit einem zuvor entwendeten Messer angegriffen. Die Frau starb kurz nach der Attacke im Krankenhaus. Das Landgericht Heidelberg stufte die Tat im März dieses Jahres als heimtückisch und Mord ein. Es ordnete die unbefristete Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie an.
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