Der FSV Mainz 05 hat einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga erneut verpasst. Die Rheinhessen verloren am Samstag gegen den 1. FC Heidenheim mit 0:1 (0:1) und sind nun seit fünf Spielen ohne Sieg. Vor 27 200 Zuschauern erzielte Marvin Pieringer in der 12. Minute das Siegtor für den Aufsteiger, der sich mit 17 Punkten auf den zwölften Tabellenrang vorschob.
Die Mainzer, die seit 321 Minuten kein Tor mehr erzielt haben, belegen mit neun Zählern weiter einen Abstiegsplatz und müssen zum Jahresabschluss am kommenden Dienstag bei Borussia Dortmund antreten.
Die Hausherren mussten neben Stammtorwart Robin Zentner (Finger) auch auf Kapitän Silvan Widmer (grippaler Infekt), Defensivmann Anthony Caci (Bauchmuskelverletzung) und Mittelfeldspieler Leandro Barreiro (Muskelfaserriss im Oberschenkel) verzichten. Die daraus resultierenden personellen Umstellungen wirkten sich zunächst auf den Spielfluss der Mainzer aus.
Das frühe Führungstor der Gäste durch Pieringer, der nach einem Abpraller aus Nahdistanz traf, hemmte die 05er zusätzlich. Das Team von Interimstrainer Jan Siewert agierte mut- und ideenlos. So richtig gefährlich wurde es vor dem Tor der Heidenheimer im ersten Durchgang daher nicht. Drei Schussversuche von Merveille Papela, Brajan Gruda und Marco Richter stellten Gäste-Torwart Kevin Müller vor keine großen Probleme.
Nach dem Wechsel kamen die Mainzer mit mehr Biss aus der Kabine. Jetzt wurde druckvoll nach vorn gespielt, sodass der Aufsteiger erstmals in Nöte geriet. Ludovic Ajorque (48.) hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch sein Schuss landete am Außenpfosten. Kurz darauf traf Jonathan Burkardt ebenfalls nur das Aluminium.
Mainz war nun gut drin in der Partie und ließ die Heidenheimer kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Doch das große Manko blieb die Abschlussschwäche. Trotz guter Ansätze und Chancen wollte der Ball einfach nicht über die Linie.
Die biederen Gäste verteidigten aufopferungsvoll den knappen Vorsprung. Offensiv ging bei Heidenheim dagegen kaum noch etwas. Mit Glück und Geschick überstand die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt einige brenzlige Situationen, so als Richter nach einem Fehler von Lennard Maloney nur das Außennetz traf.
In der Schlussphase warf Mainz noch einmal alles nach vorn. Dadurch boten sich Heidenheim Räume zum Kontern. In der 90. Minute lag der Ball zum zweiten Mal im Mainzer Tor, doch Stürmer Tim Kleindienst stand bei seinem Abstauber nach einem Pfostenschuss von Florian Pick im Abseits. Der Sieg geriet dennoch nicht mehr in Gefahr.
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