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Müller kritisiert Genehmigungsverfahren beim Netzausbau

Der Chef des Verteilnetzbetreibers Netze BW, Christoph Müller, hat mehr Tempo beim Netzausbau gefordert. Die Branche müsse Baukapazitäten aufbauen, doch das eigentliche Problem seien die Genehmigungsverfahren. »Ich befürchte, wir werden aufgrund der aufwendigen Verfahren das erforderliche Tempo, das für die Umsetzung der Energiewende nötig ist, auf der Netzseite kaum erreichen können«, sagte Müller den »Badischen Neuesten Nachrichten« (Samstag).

Insbesondere die Hochspannung komme derzeit an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Versorgungssicherheit sei dadurch nicht gefährdet, jedoch entstehe ein Problem, wenn größere Photovoltaik- oder Windkraftanlagen angeschlossen werden sollen. »Es stößt bei vielen Menschen natürlich auf Unverständnis, wenn wir als Netzbetreiber den Netzanschluss wegen fehlender Kapazitäten ablehnen müssen«, sagte Müller.

Die Situation beim Netzanschluss sei derzeit sehr angespannt. Die Anschlusszahlen von Photovoltaikanlagen hätten sich im vergangenen Jahr seit Beginn des Ukraine-Kriegs verdoppelt. Müller ging zudem »von einer weiteren Anmeldewelle aus, sobald die Lieferketten wieder zuverlässiger funktionieren«. Die EnBW-Tochter käme bei den Aufträgen kaum hinterher und arbeite deshalb auch daran, Prozesse und Lösungen »ganz massiv« zu digitalisieren.

BNN-Artikel

© dpa-infocom, dpa:230128-99-391314/2