»Der Luchs stellt somit keine generelle Gefahr für die Weidetierhaltung in Baden-Württemberg dar«, zeigte sich das Ministerium überzeugt. Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Rehen und brauchen ausgewachsen rund ein Kilogramm Fleisch pro Tag. Schafe, Ziegen oder Gehegewild gehörten in der Regel nicht oder nur sehr selten zum Beuteschema der Tiere, teilte das Ministerium mit. Weil sie dazu neigten, Hindernisse zu überspringen oder nahe stehende Bäume zu überwinden, sei ein Herdenschutz durch Zäune wie bei Wölfen weitgehend zwecklos.
Luchse sind in Baden-Württemberg vor allem in der Region vom Hochrhein bis zum Nordschwarzwald sowie im Oberen Donautal mit den nördlich angrenzenden Hangwäldern der Schwäbischen Alb unterwegs. Laut Ministerium kommen die Tiere seit den 1990er Jahren aus der Schweiz nach Baden-Württemberg. Bisher gelten allerdings nur männliche Luchse als sesshaft.
Bei den Wölfen macht die Entwicklung den Nutztierhaltern hingegen große Sorgen. Denn der Wolf hat keine natürlichen Feinde. Im vergangenen Jahr sind in Baden-Württemberg 13 Übergriffe von Wölfen sicher nachgewiesen worden, dabei wurden 42 Tiere gerissen - vor allem Schafe und Ziegen, aber auch ein Rind. Es gibt allerdings noch zahlreiche weitere Risse, bei denen nicht klar ist, ob sie eventuell von einem Hund stammen. Naturschützer feiern die Ansiedlung sesshafter Wölfe dagegen als einen Erfolg im Kampf gegen das Aussterben von Tierarten.
Infos des Nabu über Luchse im Südwesten
Details zum Luchs vom Landwirtschaftsministerium
Fragen & Antworten zum Luchs von der Luchs-Initiative
© dpa-infocom, dpa:220824-99-494501/2