Mit dem Rückgang habe das Unternehmen aber gerechnet, teilte Willi Liebherr, bis Ende März Präsident des Verwaltungsrates der Liebherr-International AG, am Montag mit. »Einerseits hat der Materialmangel im Jahresverlauf die Fertigstellung von unseren Produkten erschwert. Andererseits sind die Beschaffungskosten deutlich gestiegen.«
Umsätze hätten nicht in gewünschtem Maße realisiert werden können, teilte ein Sprecher mit. »Überdies ist in vielen Fällen zwischen Auftragseingang und Auslieferung ungewöhnlich viel Zeit verstrichen.« In dieser Zeit seien die Beschaffungskosten deutlich gestiegen. »Das hat dazu geführt, dass sich die Herstellungskosten für unsere Produkte deutlich erhöht haben, ohne dass wir diese als Preissteigerung an unsere Kunden weitergegeben haben.«
Zudem habe eine negative Bewertung der Finanzanlagen, darunter Aktien und Anleihen, zu einer Belastung im Finanzergebnis geführt, erklärte der Sprecher. »Ursächlich dafür ist die negative Entwicklung an den Finanzmärkten. Diese Entwicklungen haben sich bereits Anfang 2022 abgezeichnet, weshalb wir von dem Rückgang nicht überrascht waren.«
Nach eigenen Angaben hat Liebherr zwei Standorte in Russland. Gänzlich habe sich das Unternehmen noch nicht aus dem russischen Markt zurückgezogen. Aber man habe sämtliche Investitionen in Russland gestoppt und die dortigen Produktionsaktivitäten fast vollständig eingestellt, teilte Willi Liebherr mit.
Die Zahl der Mitarbeiter ist um 1710 auf 51.321 gestiegen. Liebherr rechnet im Jahr 2023 mit einem weiteren Umsatzwachstum. Der Hauptsitz des Konzerns ist in Bulle in der Schweiz. Gegründet wurde Liebherr im Jahr 1949 in Kirchdorf an der Iller (Kreis Biberach).
Interview mit den Familiengesellschaftern
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