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Letztes Urteil im Ellwanger Prozess um drei Morde erwartet

Vor zwölf Jahren soll ein Familienvater seinen Schwiegersohn umgebracht haben. Nun steht das Urteil an. Unabhängig davon wird der Mann möglicherweise den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen.

Justitia-Statue vor blauem Himmel
Die Statue der Justitia steht mit einer Waage und einem Schwert in der Hand. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild
Die Statue der Justitia steht mit einer Waage und einem Schwert in der Hand. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild

Ellwangen (dpa/lsw) - Im Prozess um drei Morde in Sontheim an der Brenz steht heute ein weiteres Urteil gegen den Hauptangeklagten an. Der 55 Jahre alte Vater einer seit langem in Deutschland lebenden italienischen Familie war Ende Dezember bereits wegen zweier Morde zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In einem später abgetrennten Verfahren wird ihm zudem vorgeworfen, 2008 seinen türkischen Schwiegersohn umgebracht zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hat in diesem Fall Ende Januar auf Totschlag plädiert, weil Mordmerkmale nicht nachweisbar seien und 13 Jahre Haft gefordert. Die Nebenkläger verlangen hingegen eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes. Das Urteil wird im Anschluss an das Plädoyer der Verteidigung (9.00 Uhr) erwartet.

Unabhängig davon wird der Beschuldigte aufgrund der Ende Dezember für zwei Morde verhängten Strafe möglicherweise nie wieder auf freien Fuß kommen. Das Landgericht hatte mit der lebenslangen Haftstrafe, die laut Strafgesetz nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden könnte, auch die Sicherungsverwahrung des Verurteilten angeordnet. Dies kann zu einem tatsächlich lebenslangen Freiheitsentzug führen.

Die beiden 33 und 31 Jahre alten Söhne des Familienvaters waren Ende Dezember ebenfalls zu Haftstrafen verurteilt worden - der ältere wegen Mordes in zwei Fällen zu 15 Jahren, der jüngere wegen Beihilfe zum Mord in einem Fall zu 9 Jahren.