Schlegel meldete sich vor 2500 Zuschauern in der Porsche-Arena als fünfte Starterin bei den Kampfrichterinnen an. Trotz kleinerer Unsicherheiten brachte sie ihr Programm gut durch und erreichte mit einer Schwierigkeitsnote von 6,1 Punkten sogar zwei Zehntel mehr als bei ihrem zweiten Platz im Vorkampf. Das bedeutete den höchsten D-Wert im Feld.
Als die Amerikanerin Ashlee Sullivan, die am Samstag noch ein besseres Ergebnis erzielt hatte, als letzte Teilnehmerin des Finals abgestiegen war, stand der Sieg der Deutschen fest. Für Schlegel war es nicht nur der erste internationale Podestplatz; auch auf nationaler Ebene hat sie bei den Seniorinnen noch nie eine Medaille gewonnen.
Die Chemnitzerin Karina Schönmaier wurde mit 13,016 Punkten Zweite am Sprung hinter der Amerikanerin Joscelyn Roberson (14,083). Allerdings hatten sich nur zwei Turnerinnen für dieses Finale beworben. Die Stuttgarterin Meolie Jauch schrammte am Stufenbarren als Vierte mit 13,500 Punkten nur knapp an einem weiteren Podestplatz vorbei.
Beim abschließenden Mixed-Wettbewerb sicherten sich die Deutschen mit Stufenbarren-Europameisterin Elisabeth Seitz aus Stuttgart, der Kölnerin Sarah Voss, Anna-Lena König aus Karlsruhe, dem Hannoveraner Andreas Toba, dem Wetzlarer Pascal Brendel und Milan Hosseini aus Böckingen den zweiten Rang. Im Vierkampf mit Brasilien, Japan und den USA hatten sie als Zweiter den Sprung in das sogenannte Gold-Finale geschafft. Hier mussten sie sich mit 52,583 Punkten nach Auftritten am Schwebebalken und am Pauschenpferd dem Sextett aus Japan um Mehrkampf-Olympiasieger Daiki Hashimoto geschlagen geben, das am Barren und am Reck auf 55,833 Punkte kam. Das Duell um Bronze entschied Brasilien mit 54,632 Punkten gegen die USA (54,466) für sich.
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