Der Bundesliga-Fehlstart in Leverkusen hat den Druck auf die vom Umbruch geprägte Mannschaft von RB Leipzig spürbar erhöht. »Man merkt schon, dass vielleicht das Selbstverständnis aus dem Supercup-Spiel ein wenig leidet. Meine Aufgabe ist es, Energie in den Laden zu bringen, in das Stadion, in die Kabine, auf den Trainingsplatz«, sagte Trainer Marco Rose vor dem Heim-Auftakt gegen Tabellenführer VfB Stuttgart am Freitag (20.30 Uhr/DAZN). »Wir leben von Ergebnissen, Ergebnisse schaffen Stimmungen. Das habe ich wahrgenommen.«
Ein Sieg gegen Stuttgart, das mit einem 5:0 gegen Bochum in die Saison gestartet war, ist für den Pokalsieger enorm bedeutend. »Es ist am Anfang der Saison wichtig, dass du in der Tabelle anschreibst. Dass du Punkte holst, dass du dir Vertrauen holst, dass du in den Flow kommst. Da hat Stuttgart jetzt einen kleinen Vorteil gegenüber uns«, sagte Rose. Allerdings hat der VfB von den zehn Duellen mit Leipzig noch keins gewonnen und lediglich zwei Punkte geholt.
Eine maue Ausbeute in die andere Richtung hat Timo Werner. Der Nationalstürmer hat in fünf Spielen gegen seinen Ausbildungsverein noch nie getroffen. Beim 2:3 in Leverkusen erwischte der 27-Jährige einen schwachen Tag, was Spekulationen über einen Bankplatz nährte. Trainer Rose hielt bisher immer zu Werner, erklärt die Bedeutung seiner taktischen Rolle: »Gegen den Ball spielt er auf dem Flügel an der Linie, um klare Aufgaben im Pressing zu haben. Mit Ball tauscht er die Position mit Dani Olmo. Timo spielt das, was er immer spielt, nämlich Mittelstürmer.«
Aktuell fehlt Werner allerdings die Torgefahr. Sein bisher letztes Pflichtspiel-Tor für Leipzig erzielte der Angreifer Mitte April beim 3:2 gegen Augsburg. Sein Konkurrent Yussuf Poulsen zeigte bei Bayer, dass er momentan in einer besseren Verfassung ist.
Für Roses Mannschaft soll das Spiel gegen Stuttgart der Auftakt einer neuen Heim-Serie werden. Mit 13 Siegen im eigenen Stadion hatte man so viele geholt wie nie zuvor in der Bundesliga. »Ich bin zuversichtlich, dass wir das wieder hinbekommen. Es muss schwierig sein, in Leipzig etwas mitzunehmen«, sagte Rose. Der 46-Jährige sieht in Stuttgart eine Mannschaft, »die zocken will, was uns aber natürlich auch Möglichkeiten anbietet«. Personell hat Leipzig keine neuen Ausfälle zu verzeichnen.
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