Die AfD argumentiert, dass die Lehrkräfte in andere Bundesländer abwandern könnten. »Das können wir uns nicht erlauben, sonst wird der Lehrermangel noch dramatischer«, sagte Rainer Balzer, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion. Zudem bereiteten sich die angehenden Lehrkräfte, die eine Stelle in Aussicht hätten, in den Ferien bereits auf den Schulalltag vor.
Das Kultusministerium wies die Forderung der AfD zurück. Es bestünden derzeit keine Pläne, ausgebildete Referendarinnen und Referendare in den Sommerferien zu bezahlen, teilte ein Sprecher von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) mit. Die angehenden Lehrkräfte hätten aufgrund des Lehrermangels »größte Chancen« eine Stelle zu bekommen und im kommenden Schuljahr eingestellt zu werden. In der Regel würden die Lehrkräfte dann verbeamtet und seien »Zeit ihres Lebens beruflich und finanziell abgesichert«.
Die Landesregierung hatte Anfang April entschieden, befristet angestellte Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg auch während der Sommerferien zu bezahlen. Die Regelung gilt jedoch nicht für angehende Lehrkräfte, die ihre Referendariat abgeschlossen haben. Deren Weiterbezahlung hatten auch die FDP-Fraktion und die SPD-Fraktion bereits gefordert.
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