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»Landshut«-Lernort soll bis 2025 weitgehend fertig sein

Was soll mit dem Wrack des entführten Flugzeugs »Landshut« geschehen? Seit Jahren wird darüber diskutiert. Jetzt werden die Pläne der Verantwortlichen bei der Bundeszentrale für politische Bildung konkreter. Eine wichtige Frage bleibt unterdessen vorerst offen.

Passagiermaschine Landshut
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, steht vor dem Wrack des Flugzeugs Landshut. Foto: Felix Kästle
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, steht vor dem Wrack des Flugzeugs Landshut.
Foto: Felix Kästle

Der Lernort rund um das Wrack des Flugzeugs »Landshut« soll nach Aussage des Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung bis zum Jahr 2025 weitgehend fertig sein. »Wir wollen noch in dieser Legislaturperiode, also bis Sommer 2025, den größten Teil des Projekts auf der Schiene haben«, sagte Thomas Krüger der »Schwäbischen Zeitung« (Freitagausgabe) bei einem Besuch des Wracks in Friedrichshafen. »Aber die Maschine wird, wenn es nach uns geht, viel eher zugänglich gemacht.«

Mit einem Dossier zu dem 1977 entführten Flugzeug sei der erste Teil eines digitalen Bildungspakets zudem schon online gegangen, sagte Krüger. »Wir warten also nicht, bis alles fertig ist. Dieses Projekt ist so spannend, dass es in mehreren Etappen auf die Schiene kommt.«

Ein konkreten Standort für das Bildungs- und Dokumentationszentrum rund um die »Landshut« gebe es bislang aber nicht, sagte Krüger. Wegen der Erreichbarkeit sei ein Standort in der Nähe des Bahnhofs interessant. Falls dort nicht genügend Platz sei, komme auch ein Lernzentrum in der Nähe des Flughafens in Betracht.

Die »Landshut« ist ein Symbol für die größte Staatskrise der deutschen Nachkriegsgeschichte, den »Deutschen Herbst«. Im Jahr 1977 verübte die terroristische Rote Armee Fraktion (RAF) eine Serie von Anschlägen in Deutschland. Um inhaftierte RAF-Leute freizupressen, brachten palästinensische Terroristen am 13. Oktober 1977 die »Landshut« mit 82 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord in ihre Gewalt. Flugkapitän Jürgen Schumann wurde erschossen. In der somalischen Stadt Mogadischu stürmte schließlich die Spezialeinheit GSG9 die Maschine und befreite die übrigen Geiseln unversehrt.

2017 hatte der damalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) die Maschine aus Brasilien an den Bodensee bringen lassen. Seitdem wurde diskutiert, was mit ihr passieren soll.

BPB-Dossier zum Lernort »Landshut«

© dpa-infocom, dpa:220311-99-473597/3