Andererseits gebe es in seinem Kreis bereits jetzt einen massiven Pflegenotstand. »Wir haben 1700 Meldungen bei uns im Kreis Tübingen von Menschen, die nicht geimpft sind. Die fehlen irgendwo.« Da gehe es auch um Hausmeister und andere. »Aber die braucht man natürlich genauso.« Walter warnte davor, dass die Impfpflicht trotz des nicht überzeugenden Schutzes auch die Staatsverdrossenheit fördern könne. »Wir können es uns nicht leisten angesichts vieler Menschen, die sich vom Staat hier abwenden, da noch Wasser auf die Mühlen zu gießen.«
Die sogenannte einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht ist am Dienstag vergangener Woche angelaufen. Alle Beschäftigten von Kliniken, Pflegeheimen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Rettungsdiensten, Reha-Einrichtungen, Behindertenwerkstätten und ambulanten Pflegediensten mussten bis dahin ihrem Arbeitgeber ihren Impfstatus offen legen. Wurde kein Nachweis vorgelegt, müssen die Einrichtungen das zuständige Gesundheitsamt informieren. Bislang wurden laut Gesundheitsministerium mehr als 17.000 Beschäftigte ohne Impfnachweis gemeldet. Mehr als 2600 Einrichtungen im Land hätten den Impfstatus ihrer Beschäftigten übermittelt.
© dpa-infocom, dpa:220324-99-655943/3