Führende Landespolitiker der grün-schwarzen Regierungskoalition haben den im Alter von 75 Jahren verstorbenen CDU-Politiker und früheren Minister Hermann Schaufler gewürdigt. Der CDU-Landesvorsitzende und Innenminister Thomas Strobl nannte den gebürtigen Tübinger einen »besonderen Politiker, der stets mutig und nach vorne gerichtet handelte«. Schaufler war am Donnerstag gestorben, wie eine Sprecherin der CDU Baden-Württemberg am Samstag in Stuttgart mitteilte.
Schaufler, der in den 1990er Jahren unter anderem das Verkehrsressort der Landesregierung geleitet hatte, sei ein Vorreiter und Vordenker für eine moderne Mobilitätspolitik gewesen, erklärte Strobl. Schaufler war 1998 im Zuge einer Spendenaffäre zurückgetreten.
Auch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hob die Verdienste Schauflers hervor. Der Jurist sei ein Wegbereiter für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im Land gewesen und habe die Regionalisierung der Bahn vorangebracht. Zudem habe er sich für das Reaktivieren stillgelegter Bahnstrecken wie der Ermstalbahn und der Ammertalbahn eingesetzt und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mit angeschoben. Auch der Aufbau des Karlsruher Stadtbahnnetzes wäre ohne die Unterstützung von Schaufler nicht möglich gewesen, teilte Hermann mit. Das Land verliere mit ihm einen streitbaren, aber im Umgang stets fairen langjährigen Parlamentarier, erklärte der Grünen-Politiker.
»Der Verlust von Hermann Schaufler macht meine Kolleginnen und Kollegen der CDU-Landtagsfraktion und mich sehr betroffen«, teilte Fraktionschef Manuel Hagel mit. »Hermann Schaufler war ein Vollblutpolitiker, der immer alles für seine Heimat und die Menschen in Baden-Württemberg gegeben hat.« Er sei eine tragende Stütze der Landesregierung sowie ein wortgewaltiger Abgeordneter gewesen, der seine Bodenhaftung behalten habe, sagte Hagel.
Bericht »Reutlinger General-Anzeiger«
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