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Landespolitiker würdigen gestorbenen Ex-Minister Pfister

Der langjährige FDP-Landespolitiker, frühere Fraktionschef der Landtags-Liberalen und ehemalige baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister ist tot. Er sei am Sonntagmorgen im Alter von 75 Jahren gestorben, teilte sein Sohn am Montag in Trossingen mit. Pfister war von 1980 bis 2011 FDP-Fraktionsmitglied, so lange wie kein anderer FDP-Abgeordneter in der Landesgeschichte. »Insbesondere seine menschlichen Qualitäten werden uns, mit denen er bis zuletzt in enger Verbindung war, schmerzlich fehlen«, sagte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke.

Ernst Pfister
Baden-Württembergs ehemaliger Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP). Foto: picture alliance
Baden-Württembergs ehemaliger Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP).
Foto: picture alliance

Auch FDP-Landeschef Michael Theurer zeigte sich tief getroffen. »Mit Ernst Pfister verlieren wir Freie Demokraten einen herausragenden Vertreter des Südwest-Liberalismus«, sagte er. Der FDP-Politiker habe liberale Impulse gesetzt. Ähnlich sieht das der SPD-Landesvorsitzende und Fraktionschef Andreas Stoch. »Ernst Pfister war ein durch und durch überzeugter Landespolitiker, dem stets auch der Kontakt über die Parteigrenzen hinweg wichtig war«, sagte er. Pfister sei zugewandt und offen gewesen, »ein echtes Vorbild für die politische Kultur dieses Landes«. Für CDU-Landeschef Thomas Strobl war Pfister »ein Menschen und Politiker mit Format, ein feiner und aufrechter Kerl«.

Pfister führte von 1996 bis 2004 die FDP-Fraktion. Anschließend übernahm er bis 2011 das Wirtschaftsressort der Landesregierung als Nachfolger seines Parteifreundes Walter Döring, der im Zuge der sogenannten Umfragen-Affäre zurücktreten musste. Zwischen 2004 und 2006 war er zudem stellvertretender Ministerpräsident.

Der Freidemokrat aus Trossingen (Kreis Tuttlingen), eigentlich studierter Germanist und Politologe sowie passionierter Kommunalpolitiker, war zudem leidenschaftlicher Musiker. Lange setzte er sich als Präsident für den Deutschen Harmonika-Verband ein, dort war der Familienvater zuletzt noch Ehrenpräsident.

© dpa-infocom, dpa:220905-99-636636/4