STUTTGART. Der Landeselternbeirat ist von den Plänen der baden-württembergischen Regierung, Grundschulen und Kitas vielleicht schon Anfang Februar zu öffnen, nicht überzeugt. Der Beiratsvorsitzende Michael Mittelstaedt warf dem Kultusministerium Konzeptlosigkeit vor. Warum gebe es nicht bereits seit Wochen einen veröffentlichten Plan für bestimmte Inzidenz-Werte, fragte er. Vielmehr schiele man nur auf die Infektionszahlen - quasi in Erwartungsstarre, so Mittelstaedt. »Das ist verheerend!«
Baden-Württemberg will Grundschulen und Kitas voraussichtlich vom 1. Februar an schrittweise wieder öffnen - »wenn die Infektionslage das zulässt«, hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gesagt. Für die Klassen 5 bis 7 stellt sich Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) zunächst einen Wechselbetrieb vor. Spätestens ab dem 22. Februar sollen nach ihrem Willen alle weiterführenden Schulen mit dem Wechselunterricht beginnen. Die Präsenzpflicht soll aber weiterhin ausgesetzt bleiben.
Mittelstaedt wünschte sich konkretere Pläne für die möglichen Öffnungen. »Es sind viele Detailfragen zu klären wie etwa die Schülerbeförderung, Masken und Abstände.« Dies könne man seit Wochen erledigen, stattdessen sei aber Warten angesagt. Für die Eltern sei das eine Zumutung, die von öffentlicher Hand präsentiert werde. »Bisweilen hat man den Eindruck, die Spitze des Kultusministeriums wäre in Kurzarbeit«, kritisierte der Beiratsvorsitzende. Außerdem forderte er auch mehr Perspektiven für Berufsschüler - auch im Hinblick auf ihren beruflichen Werdegang. (dpa)