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Landesbischöfin erinnert in Predigt an Tote in Ukraine

Die Bilder von den Toten auf den Straßen der ukrainischen Städte, von den gefesselten Händen, aufgerissenen Augen und Spuren der Gewalt lassen nach den Worten von Badens neuer Landesbischöfin Heike Springhart den Atem stocken. »Das abgrundtief Böse ist nicht zu übersehen. Es erschüttert die Hoffnung auf ein gutes Ende«, sagte Springhart beim Karfreitagsgottesdienst in der Karlsruher Stadtkirche.

Heike Springhart
Heike Springhart, neue Landesbischöfin von Baden, lächelt. Foto: Christoph Schmidt
Heike Springhart, neue Landesbischöfin von Baden, lächelt.
Foto: Christoph Schmidt

Blinder Fanatismus treibe Menschen zum Morden, sagte Springhart laut einem vorab verbreiteten Text. Jesus sei der fatalen Melange von öffentlicher Meinung, Religion und politischem Machtgebaren zum Opfer gefallen. »Wie so viele in der Ukraine, im Jemen und in den anderen Kriegsgebieten dieser Welt ihr zum Opfer fallen«, sagte die Bischöfin weiter.

Springhart wandte sich in der »Badischen Zeitung« gegen Appelle, in denen die Ukrainer bei Ihrem Widerstand gegen die russischen Streitkräfte zum Gewaltverzicht aufgerufen werden. »Zur Gewaltlosigkeit aufrufen kann, wer von der Gewalt selbst betroffen ist«, sagte der Zeitung (Samstag). »Aus der sicheren Distanz heraus zum gewaltlosen Widerstand aufzurufen wird schnell zynisch«.

© dpa-infocom, dpa:220415-99-929998/3