Am 15. März 1943 hatte ein erster Deportationszug mit 211 Sinti aus Württemberg und 22 Sinti aus Baden den Stuttgarter Nordbahnhof verlassen. Der Vorsitzende des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Daniel Strauß, sprach am Dienstag mit Blick auf die Deportationen in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau von einem »Zivilisationsbruch mitten in Stuttgart«.
Fehlendes Mitgefühl - ob 1943 oder 2023 - hinterlasse tiefe Wunden, die nicht heilen wollten, sagte Strauß - und mahnte: Die gemeinsame Heimat sei vor erneuter Zerstörung nicht sicher. »Darum bedarf es jeden einzelnen Tag des Mitgefühls, des Mutes und der Menschlichkeit. Das ist die Lehre aus dem 15. März 1943.«
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