Die drastische Verschärfung der Lage führt Marwein zum einen auf deutlich gestiegene Zulassungszahlen bei den Motorrädern in den letzten Jahren zurück, zum anderen auf immer lautere Maschinen. Verstärkt werde das Problem durch die Fahrweise einzelner und dadurch, dass viele im Pulk dort unterwegs sind, wo andere sich ausruhen wollen. »Das hört man kilometerweit. Ob Anwohner oder Wanderer - das nervt. Mit der Ruhe ist es dann vorbei.«
Der Lärmschutzbeauftragte forderte die Hersteller auf, leisere Maschinen zu bauen. Er kann sich auch Prämien für E-Motorräder vorstellen. »Es braucht Änderungen am Fahrzeug und am Fahrstil«, betonte er. Uneinsichtige Biker müssten durch mehr ontrollen und hohe Bußgelder zur Räson gebracht werden. Fahrverbote nach dem »Tiroler Modell«, wo auf einigen beliebten Bergstraßen laute Maschinen von Juni bis Oktober nicht mehr fahren dürfen, wären für Marwein nur der letzte Ausweg.
Wie viele Menschen unter Motorradlärm leiden, zeigt der Zulauf der vor zwei Jahren auf Anstoß des Landes gegründeten »Initiative Motorradlärm«: Was mit gut zwei Dutzend Orten begann, ist heute ein Zusammenschluss von rund 160 Städten, Dörfern und reisen. »Sie repräsentieren zwischen 3,5 bis 4 Millionen Bürger«, so Marwein. (dpa)