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Kurioser Wechselfehler: Droht den Bayern ein Nachspiel?

Der überzeugende Bayern-Sieg in Freiburg gerät zur Nebensache. Weil die Münchner für ein paar Sekunden in Überzahl spielen, könnte der DFB eingreifen.

SC Freiburg - Bayern München
Schiedsrichter Christian Dingert (2.v.l) trennt Thomas Müller (l) und Christian Streich (3.v.l). Foto: Philipp von Ditfurth
Schiedsrichter Christian Dingert (2.v.l) trennt Thomas Müller (l) und Christian Streich (3.v.l).
Foto: Philipp von Ditfurth

Ein kurioser Wechselfehler des FC Bayern hat das glanzvolle Comeback von Leon Goretzka nach fast viermonatiger Zwangspause an den Rand gedrängt. Beim 4:1 (0:0) beim SC Freiburg spielte der souveräne Bundesliga-Tabellenführer für einige Sekunden mit zwölf Profis und muss nun ein Nachspiel fürchten. Kingsley Coman hatte am Samstagnachmittag kurz vor Schluss das Feld noch nicht verlassen, aber Marcel Sabitzer den Rasen bereits betreten. »Es war eine konfuse Situation«, sagte Schiedsrichter Christian Dingert und meinte: »Sehr ärgerlich, dass von einem so tollen Spiel diese eine Szene hängen bleibt.«

Dingert hatte die Partie unterbrochen, als ihn die Freiburger mit teils wütenden Protesten auf die Überzahl der Münchner hinwiesen. Erst nach einer Weile setzte der Referee das Spiel fort, vermerkte das Geschehen aber später in seinem Bericht an den Deutschen Fußball-Bund. »Alles weitere wird der DFB entscheiden«, sagte er.

»Es war ein bisschen skurril«, befand Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. »Die falsche Nummer war angezeigt und Kingsley wusste nicht, dass er vom Feld sollte. Es wurde dann viel diskutiert, das ist ja auch nicht verwunderlich.« Dingert erklärte, dass Bayern-Teammanagerin Kathleen Krüger die falsche Nummer durchgegeben habe und dies auch so vermerkt worden sei.

Einen Einspruch müssen die Bayern zumindest von Freiburger Seite nicht erwarten, bestätigte deren Trainer Christian Streich: »Wir müssen das auch gar nicht tun, denn wir unterliegen einem Regelwerk.« Laut dieses Regelwerks sind Konsequenzen für die Spielwertung wohl nicht sehr wahrscheinlich, zumal während der kurzen Überzahl nichts Entscheidendes passierte.

Die Freude von Nagelsmann trübte die Verwirrung nicht. Er war mit dem Auftritt seiner Mannschaft über weite Strecken zufrieden, obwohl die Bayern erst in der zweiten Halbzeit ins Rollen kamen. Goretzka per Kopf (58.), Serge Gnabry (73.), Coman (82.) und Sabitzer (90. +6) trafen. Für die Gastgeber hatte Nils Petersen nur einen Tag nach seiner Vertragsverlängerung seinen 100. Pflichtspieltreffer für den Sport-Club erzielt. »Wenn man sieht, wer beim Gegner auf dem Platz stand, darf man sich die Fehler, die wir uns geleistet haben, nicht erlauben«, sagte Streich, dessen Team einen Rückschlag im Kampf um die Europapokal-Plätze kassierte.

Die Gastgeber hatten konzentriert begonnen, obwohl Streich wegen der vielen fehlenden Spieler die nicht optimale Vorbereitung moniert hatte. Neu-Nationalspieler Nico Schlotterbeck, der das Interesse einiger Spitzenclubs geweckt haben soll, dirigierte seine Nebenleute, sodass den Bayern kaum Raum zur Entfaltung blieb.

Selbst gefährlich wurden die Breisgauer selten. Auch ihre Standard-Stärke hatte sich wohl bis nach München herumgesprochen. Nagelsmanns Spieler vermieden bis zur 31. Minute ruhende Bälle der Freiburger in der Münchner Hälfte. Mit 20 Toren sind sie in dieser Kategorie das gefährlichste Team der Liga. Doch beim ersten Eckstoß war Manuel Neuer der Sieger im Duell mit Roland Sallai.

Auch im zweiten Durchgang begegneten sich beide Mannschaften zunächst so, wie es sich Streich gewünscht hatte - auf Augenhöhe. Die erste Nachlässigkeit wurde dann prompt bestraft. Nach einem Freistoß köpfte Goretzka ein. Die Freiburger hatten aber eine Antwort parat. Petersen traf nicht einmal 20 Sekunden nach seiner Einwechslung.

In einer hektischen Phase brachte Gnabry die Bayern wieder in Führung, Coman sorgte für die Entscheidung. In der Nachspielzeit setzte Sabitzer den Schlusspunkt. »Wir haben Geduld gezeigt und am Ende freut es mich für Leon, der keine leichte Zeit hatte. Er tut uns enorm gut und hat seine Sache gut gemacht«, sagte Nagelsmann. Mit dem Wechselfehler wollte er sich nicht länger auseinandersetzen.

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