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Kubicki will Narrengerichtsstrafe im Sommer begleichen

FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki (70) will die vom Stockacher Narrengericht gegen ihn verhängte Strafe im Laufe des Sommers begleichen. »Heute muss ich mich etwas erholen. Die vielen geistreichen und gehaltvollen Eindrücke müssen noch verarbeitet werden«, sagte Kubicki am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Der Bundestagsvizepräsident war am »Schmotzigen« Donnerstag vom Fastnachts-Richter Jürgen Koterzyna in Stockach zu 210 Litern Wein sowie einem Vesper aus Champagner und Austern verurteilt worden - und zu einer Wiederkehr an den Bodensee: Denn Kubicki darf auch noch als Eintänzer bei einer Stockacher Damenrunde auftreten.

Wolfgang Kubicki (FDP) vor Stockacher Narrengericht
Wolfgang Kubicki (FDP) bekommt vom Stockacher Narrengericht die Narrenkappe des Laufnarrs aufgesetzt. Foto: Felix Kästle
Wolfgang Kubicki (FDP) bekommt vom Stockacher Narrengericht die Narrenkappe des Laufnarrs aufgesetzt.
Foto: Felix Kästle

Die mehr als 600 Jahre alte Tradition des Narrengerichts gehört zu den Höhepunkten der schwäbisch-alemannischen Fastnacht in Baden-Württemberg. Auf der »Anklagebank« saßen schon Franz Josef Strauß (CSU) und Angela Merkel (CDU). Die Verhandlung fand erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder statt.

Die Anklagepunkte gegen Kubicki hatten es in sich: Sexistisches Verhalten, Intrigantentum, Königsmord und Gefährdung der politischen Kultur. Nur im letzten Punkt wurde er aber schuldig gesprochen. Er würde einfach zu oft von seinem Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch machen. »Ich habe Stockach ins Herz geschlossen und komme selbstverständlich bald wieder, um die - aus meiner Sicht - völlig überhöhte Strafe zu zahlen«, sagte Kubicki.

Stockacher Narrengericht

© dpa-infocom, dpa:230217-99-634570/2