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Kritik an Hermann wegen Bahn-Chaos

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Opposition wie auch der Koalitionspartner CDU sehen Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in der Verantwortung für Verspätungen und Ausfälle im Nahverkehr im Land. »So haben wir uns die Verkehrswende nicht vorgestellt«, kritisierte die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende, Nicole Razavi, am Mittwoch bei einer öffentlichen Sitzung des Verkehrsausschusses. Aufgrund von Zugausfällen und überfüllten Bahnen würden die Leute vom Zug zurück aufs Auto umsteigen. Das Land habe bei der Ausschreibung der Strecken den billigsten Preis gewählt statt die beste Qualität.

Winfried Hermann
Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen), Verkehrsminister von Baden-Württemberg. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild
Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen), Verkehrsminister von Baden-Württemberg. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Bei der Sitzung ging es vor allem um die Lage auf der Filstalbahn zwischen Stuttgart und Ulm. Minister Hermann selbst war wegen eines Termins in Ravensburg nicht anwesend, sondern ließ sich von seinem Ministerialdirektor Uwe Lahl vertreten. Hermanns Abwesenheit stieß auf massive Kritik bei den Abgeordneten im Ausschuss. Auf Initiative der SPD stimmten die Abgeordneten der Opposition dafür, den Minister in die Sitzung zitieren zu lassen - sie scheiterten aber an der Mehrheit der Stimmen, die das ablehnten.

Der Betreiber Go-Ahead hatte vor kurzem die Linien RB 16 Stuttgart-Ulm (Filstalbahn), RE 8 Stuttgart-Würzburg (Frankenbahn) sowie RE 90 Stuttgart-Nürnberg (Murrbahn) übernommen. Seitdem klagen Pendler vor allem auf der Filstalstrecke über teils chaotische Zustände. Das Verkehrsministerium und Go-Ahead führen die Probleme auf Lieferschwierigkeiten beim Fahrzeughersteller Stadler zurück.