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Kretschmann zur Leitkultur: »Muss man mit Humor sehen«

Ministerpräsident Winfried Kretschmann kann das Pochen der CDU auf eine deutsche Leitkultur nicht nachvollziehen. Warum sich die Christdemokraten immer wieder auf dieses Feld begeben würden, sei ihm einigermaßen schleierhaft, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart.

»Bildungsgipfel« in Baden-Württemberg
Winfried Kretschmann beim »Bildungsgipfel« von Landesregierung und Opposition beim Gespräch über gemeinsam getragene Bildungsreformen. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Winfried Kretschmann beim »Bildungsgipfel« von Landesregierung und Opposition beim Gespräch über gemeinsam getragene Bildungsreformen.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Die Frage, was eine deutsche Leitkultur sein solle, könne man nicht gut beantworten. Die Kultur eines Landes sei nichts Statisches, sie verändere sich. Er könne nicht sagen, wie lange die CDU schon am Thema Leitkultur »rumbosselt«, so Kretschmann. Das werde sich aber sicher nicht auf die Koalitionsarbeit auswirken. »Das muss man einfach mit Humor sehen.« Das Grundgesetz sei jedoch in der Tat deutsche Leitkultur.

Zwar hätten die Deutschen das Reinheitsgebot erfunden, dennoch sei man kein schlechter Deutscher, wenn man kein Bier trinke, betonte Kretschmann. »Man muss auch keine Weißwürste essen, dann ist man trotzdem ein guter Bayer.«

In ihrem neuen Grundsatzprogramm plädiert die CDU für einen »weltoffenen Patriotismus« und bekennt sich zu einer deutschen »Leitkultur«. Zu dieser gehörten Grund- und Menschenrechte, Respekt und Toleranz, Kenntnisse der Sprache und Geschichte und die Anerkennung des Existenzrechts Israels. Nur wer sich zur Leitkultur bekenne, könne Deutscher werden.

© dpa-infocom, dpa:240507-99-947903/3