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Kretschmann: Mangel an Kitaplätzen Problem für Wirtschaft

Der Abbau des Kitaplatz-Mangels muss aus Sicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann Priorität haben. »Weil das ist nicht nur für die Kinder von großer Bedeutung, sondern auch für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt«, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Neben der frühkindlichen Bildung seien Kitas auch wichtig für Eltern, die arbeiten wollten. Zuständig seien dafür aber die Kommunen, das Land unterstütze so gut es könne.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Die Bertelsmann-Stiftung hatte am Dienstag eine Studie veröffentlicht, wonach im Südwesten rund 60 000 Kitaplätze fehlen, um die Bedarfe der Eltern abzudecken. Seit 2013 gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Seither muss eigentlich jedem Kind ab dem ersten Lebensjahr ein entsprechender Platz zur Verfügung gestellt werden. Eine Lösung des Problems wäre aus Sicht der Stiftung eine Kürzung der Öffnungszeiten. Würden diese auf sechs Stunden pro Tag verkürzt, könnte Baden-Württemberg bis 2025 die Platz-Bedarfe aller Eltern erfüllen - und zugleich die guten Personalschlüssel im Land gehalten werden.

Das sei mit der Schaffung einer Öffnungsklausel bald möglich, sagte Kretschmann. »Die Kommunen können von den Standards abweichen - und wie sie das machen, in welchen Öffnungszeiten, das ist dann ihre Entscheidung. Dafür müssen sie selber die Verantwortung übernehmen und sich selber mit den Eltern auseinandersetzen, was sie gut finden und was nicht so gut.« Über die Einführung der Öffnungsklausel soll der Landtag am Mittwoch abschließend entscheiden.

© dpa-infocom, dpa:231128-99-105921/3