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Kretschmann kritisiert in Kanada Trumps Protektionismus

Nach dem Eklat um ein geplatztes Treffen mit einem kanadischen Provinz-Premierminister hat der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann überraschend den kanadischen Premierminister Justin Trudeau bei seinem Besuch in Kanada getroffen.

Kretschmann (Grüne) trifft Trudeau
Winfried Kretschmann und Justin Trudeau. Foto: Sean Kilpatrick/The Canadian Press via AP. Foto: Sean Kilpatrick/The Canadian Press via AP.
Winfried Kretschmann und Justin Trudeau. Foto: Sean Kilpatrick/The Canadian Press via AP.
Foto: Sean Kilpatrick/The Canadian Press via AP.

Ottawa (dpa/lsw) - Die beiden saßen am Freitag (Ortszeit) etwa zehn Minuten in der kanadischen Hauptstadt Ottawa zusammen und unterhielten sich über Klimapolitik, Migration und Freihandel.

Kretschmann sprach sich dabei gegen die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump und für einen regelbasierten Freihandel aus. Trudeau habe die ungeteilte Unterstützung seiner Landesregierung. Kretschmann sprach von einer großen Übereinstimmung zwischen Kanada und Baden-Württemberg in klima- und umweltpolitischen Fragen. Was das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada (Ceta) angeht, zeigte sich Kretschmann optimistisch, dass man die Bedenken in der Bevölkerung gegenüber einzelnen Passagen ausräumen könne.

Einen Tag zuvor hatte der neue Premierminister der Provinz Ontario, Douglas Ford, ein Gespräch mit Kretschmann kurzfristig abgesagt. Offiziell seien Terminschwierigkeiten angegeben worden, hieß es. Delegationsteilnehmern zufolge lag der Grund aber in politischen Differenzen. Der populistisch-konservative Ford hatte das fast fertiggestellte Windparkprojekt des Bremer Projektentwicklers WPD nach seiner Wahl gestoppt. Der Aufenthalt in Kanada stellt die letzte Station von Kretschmanns zehntägiger Nordamerika-Reise dar.