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Kretschmann gibt seinen potenziellen Nachfolgern Tipps

Auch wenn Ministerpräsident Winfried Kretschmann immer wieder betont, dass er nicht seinen Nachfolger bestimmen wird - so ganz raushalten will sich der Grünen-Politiker auch nicht. Er sei zwar kein Monarch, wiederholte er am Dienstag in Stuttgart auf Nachfrage einen Satz, den er seit Monaten vor sich herträgt. »Praktisch ist es aber auch so - ich kann mich nicht einfach auch total raushalten.« Von jemandem in seinem Amt werde erwartet, dass er das »vorsichtig begleitet«.

Winfried Kretschmann
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, sitzt im Plenarsaal. Foto: Bernd Weißbrod
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, sitzt im Plenarsaal.
Foto: Bernd Weißbrod

Aber wie muss man sich dieses Mitmischen vorstellen? Man dürfe sich das so vorstellen, sagte Kretschmann, dass die, die für die Nachfolge im Gespräch seien, sich entfalten könnten, dass er ihnen keine Steine in den Weg lege, dass seine potenziellen Nachfolger zeigen könnten, was sie können. Der Regierungschef berichtete auch, dass er sich mit seinen potenziellen Nachfolgern berate und ihnen Tipps gebe. »Ich gebe den Leuten immer gute Tipps, wie sie sich performen können.«

Namen nannte Kretschmann nicht. Im Gespräch sind jedoch seit längerem vor allem drei Grünen-Politiker, die Kretschmann nach der Landtagswahl 2026 nachfolgen könnten: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Ödzemir, Finanzminister Danyal Bayaz und Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz. »Alle, die im Gespräch sind, sind zu Recht im Gespräch«, sagte Kretschmann. Er warf den Medien vor, eine Nachfolgedebatte anzuzetteln. Es gebe keinen Grund für die Debatte, diese sei jetzt auch nicht vernünftig. »Es hat mir noch nie jemand deutlich gemacht: «Jetzt hör endlich auf»«, sagte er. Er klebe aber nicht an seinem Amt. »Wenn das gewollt ist, von wem auch immer, dass ich aufhören soll, dann höre ich auf.« Erfahrungsgemäß sei es maximal nach Ablauf von zwei Dritteln der Legislaturperiode der richtige Zeitpunkt, um diese Debatte aufzunehmen.

© dpa-infocom, dpa:230321-99-36249/2