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Kretschmann gegen Pflichtbesuch von KZ-Gedenkstätten

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Forderung zurückgewiesen, Schulklassen einen Besuch in einer KZ-Gedenkstätte vorzuschreiben. »Es ist nicht damit getan, dass man etwas vorschreibt«, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Solche Besuchen ergäben nur dann Sinn, wenn sie gut vorbereitet seien. »Das muss man schon selbst auf die Beine stellen.«

Winfried Kretschmann
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Die SPD im Landtag hatte am Wochenende Pflichtbesuche von Schülern aus dem Südwesten in KZ-Gedenkstätten gefordert. »Alle Schülerinnen und Schüler sollten während ihrer Schullaufbahn verpflichtend eine KZ-Gedenkstätte besuchen«, teilte der Bildungsexperte der SPD-Fraktion, Stefan Fulst-Blei, mit.

Man sei dabei, die Gedenkstättenarbeit in Schulen immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, sagte Kretschmann. »Wir wussten schon lange, dass antisemitische Haltungen in der Bevölkerung da sind - und zwar in erheblichem Ausmaß.« Man arbeite ständig an der Frage, wie man es schaffen könne, auch in der jungen Bevölkerung die Erinnerung an die Geschichte wach zu halten. »Da geht es um die Frage, wie man das gut macht und nicht, ob man etwas vorschreibt oder nicht.«

© dpa-infocom, dpa:240123-99-720042/3