Logo
Aktuell Land

Kretschmann beim Thema Organspende hin- und hergerissen

Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) fühlt sich beim Thema Organspende hin- und hergerissen. Er habe noch keine abgeschlossene Meinung dazu, sagte er am Dienstag in Stuttgart. Was Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plane, sei ein sehr tiefer Eingriff. Er sehe diese Pläne skeptisch. Andererseits könne man mit Organspenden Leben retten und erhalten. Sozialminister Manne Lucha (Grüne) befürwortete hingegen klar die von Spahn geplante Widerspruchsregel. Kretschmann und Lucha gaben an, selber Organspendeausweise zu besitzen.

Leichter Rückgang bei Organspenden
Eine Organtransportbox wird übergeben. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Eine Organtransportbox wird übergeben. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Der Bundestag soll an diesem Donnerstag über zwei gegensätzliche Gesetzentwürfe abstimmen, die auf neue Organspenderegeln zielen. Eine Abgeordnetengruppe um Minister Spahn strebt eine »doppelte Widerspruchslösung« an, bei der alle Bürger automatisch als Spender gelten sollen. Man soll dazu aber jederzeit Nein sagen können, ansonsten wäre noch bei Angehörigen nachzufragen. Eine andere Gruppe um Grünen-Bundeschefin Annalena Baerbock lehnt dies ab. Sie schlägt vor, alle Bürger mindestens alle zehn Jahre beim Ausweisabholen auf das Thema Organspende anzusprechen. Bisher sind Organentnahmen nur bei ausdrücklich erklärtem Ja zulässig.