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Kretschmann bedauert Versäumnis in der Waffen-Forderung

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bedauert, dass er nicht schon im vergangenen Jahr Forderungen nach Waffenlieferungen in die Ukraine unterstützt hat. »Ich schäme mich dafür, dass ich die Klappe gehalten habe, als Robert Habeck im Mai letzten Jahres aus der Ukraine zurückkam und Defensivwaffen forderte«, sagte er dem »Tagesspiegel« (Sonntag). Im vergangenen Jahr war Habeck, damals noch Bundesvorsitzender der Grünen, nach Kiew und an die Kontaktlinie im Osten der Ukraine gereist und hatte anschließend gesagt, man könne dem Land Waffen zur Selbstverteidigung nicht verwehren. Daraufhin hatte es heftige Kritik an Habeck gegeben - auch aus seiner eigenen Partei.

Winfried Kretschmann
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Foto: Bernd Weißbrod

Kretschmann bedauert das. »Wir alle waren still. Auch ich, obwohl ich nie Pazifist war. Das sind schwere Fehler, die uns in den Kleidern hängen werden«, sagte der 73-Jährige dem »Tagesspiegel«. Er habe nicht aus Angst vor seiner Partei geschwiegen, sondern weil er sich als Ministerpräsident nicht zuständig sah: »Das war ein Fehler.«

© dpa-infocom, dpa:220410-99-870931/2