Der Modehändler Hugo Boss rechnet wegen der Konsumflaute sowie geopolitischer Spannungen bis 2025 mit langsamerem Wachstum. Das Umsatzziel von fünf Milliarden Euro für das Jahr 2025 dürfte sich zudem »leicht verzögern«, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Metzingen mit. Zeitgleich will die Konzernspitze aber die Profitabilität auf Vordermann bringen.
Konzernchef Daniel Grieder stellte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten klar, dass sich das Umsatzziel eher um Monate statt um Jahre nach hinten verschieben dürfte. Vor allem in Europa lähme die Kaufunlust der Verbraucher die Geschäfte. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten kämen erschwerend hinzu. Zugleich peilt Grieder eine operative Marge von mindestens zwölf Prozent bis 2025 an.
In diesem Jahr erwartet der Vorstand ein Wachstum von drei bis sechs Prozent auf 4,30 bis 4,45 Milliarden Euro Erlös. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll um 5 bis 15 Prozent auf 430 bis 470 Millionen Euro steigen. Neben Optimierungen im Geschäft hofft der Vorstand auf geringere Produktkosten, weil die Rohstoffpreise zurückgehen.
Gerüchten um einen Einstellungsstopp widersprach Grieder. Zugleich betonte der Manager, dass er weiter Geld ins Marketing stecken möchte. Künftig will er aber mit demselben Budget »effektiver« um die Aufmerksamkeit von Kunden buhlen.
Den Anlegern an der Börse gefiel die trägere Entwicklung überhaupt nicht: Die Aktie sackte am Donnerstag um bis zu 18 Prozent ab - und lag damit zeitweise auf dem tiefsten Stand seit November 2022. Mit der Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf gehört das Papier von Hugo Boss zu den fünf schwächsten Aktien im MDax, der insgesamt 50 mittelgroße börsennotierte Unternehmen umfasst.
Im abgeschlossenen Jahr hatte Hugo Boss den Umsatz - wie bereits bekannt - noch um 15 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gesteigert und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um mehr als ein Fünftel auf 410 Millionen Euro vergrößert. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 258 Millionen Euro fast ein Viertel mehr.
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