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Kommunen bieten Trauerfeiern für Verstorbene ohne Angehörige

In mehreren Kommunen in Baden-Württemberg gibt es Trauerfeiern für Verstorbene ohne Angehörige. In Mannheim bieten die Kirchen einmal im Quartal die Möglichkeit, an unbedacht Verstorbene bei einem ökumenischen Gedenkgottesdienst zu erinnern. Auch andere Kirchengemeinden sorgen in solchen Fällen für einen würdevollen Rahmen, wie Stefan Herholz, der Sprecher der Evangelischen Landeskirche in Baden, bestätigt. In Karlsruhe finden an jedem ersten Montag im Monat auf dem Hauptfriedhof anonyme Sammelurnentrauerfeiern statt. In Heidelberg werden monatlich sechs bis zwölf Urnen von unbedacht Verstorbenen mit einer ökumenischen Zeremonie verabschiedet.

Quartalstrauerfeier für Verstorbene ohne Hinterbliebene
Ein Besucher sitzt auf dem Hauptfriedhof Mannheim während einer Quartalstrauerfeier. Foto: Uwe Anspach/DPA
Ein Besucher sitzt auf dem Hauptfriedhof Mannheim während einer Quartalstrauerfeier.
Foto: Uwe Anspach/DPA

Die Evangelische Gesellschaft Stuttgart hat einen anderen Weg gewählt: Sie berät Menschen ohne Angehörige, die vor ihrem Tod die Art und Weise ihrer Bestattung festlegen wollen.

Die Zahl der unbedacht Verstorbenen steigt langfristig, wie Frank Roser von der Landesinnung des Bestattungshandwerks Baden-Württemberg sagt. »Die Vereinsamung nimmt zu, und die Singles kommen ins Sterbealter«, erklärt der Bestatter aus Lörrach. Landesweite Erhebungen existieren dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg zufolge allerdings nicht. Die Fälle werden nur in den Rathäusern registriert: Im vergangenen Jahr gab es etwa in Mannheim 279 Amtsbeisetzungen, 2018 waren es 263. In Stuttgart kam es im Jahr 2023 zu 436 behördlich angeordneten Bestattungen, in Freiburg zu 134.

Friedhöfe Mannheim zu Quartalstrauerfeiern

Landesinnung des Bestatterhandwerks Baden-Württemberg

Anne Wessel

Evangelische Landeskirche in Baden

© dpa-infocom, dpa:240520-99-97537/2