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Koalitionsstreit um Ganztagsbetreuung schwelt weiter

In der grün-schwarzen Koalition schwelt ein Streit um die Ausgestaltung von Ganztagsangeboten an den Schulen.

Schüler im Klassenzimmer.
Schüler im Klassenzimmer. Foto: Fotolia
Schüler im Klassenzimmer.
Foto: Fotolia

STUTTGART. Das Kultusministerium und die CDU-Landtagsfraktion wollen freiwillige Angebote stärker unterstützen. Ihre Vorstellung: Die Eltern sollen die Möglichkeit haben, ihre Kinder am Nachmittag in kommunale Betreuungsangebote zu geben, ohne ihr Kind an eine Ganztagsschule zu binden. Dafür sollen die Kommunen ab dem Doppeletat 2020/2021 jährlich rund 21 Millionen Euro mehr bekommen. Bisher beläuft sich der Zuschuss des Landes auf 77 Millionen Euro jährlich.

Darüber gibt es aber noch keinen Konsens mit den Landtags-Grünen. Sie meinen, dass es bereits flexible Angebote gebe. Und wenn Kommunen eine Betreuung am Nachmittag anbieten wollten, sei das eine kommunale Aufgabe, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz der »Südwest Presse«. CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart sagte hingegen, an einem Schulstandort sollten drei Angebote parallel bestehen können: der klassische Halbtagsunterricht, der Ganztagsbetrieb mit Lern- und Entspannungsphasen im Wechsel sowie ein nachmittägliches kommunales Betreuungsangebot, aus denen man flexibel wählen könne.

»Rund 70 Prozent der Eltern wollen keine starre, gebundene Form des Ganztags wie unser Koalitionspartner«, sagte Reinhart. »Die Eltern wollen maximale Flexibilität bei der Ganztagsbetreuung ihrer Kinder.« Die CDU will sich bei ihrer Fraktionsklausur in der kommenden Woche unter anderem auch mit diesem Thema beschäftigten. Bislang können die Grundschulen im Land entweder Ganztagsunterricht in verbindlicher Form anbieten oder in Wahlform. Bei der Wahlform haben die Eltern die Option, ihre Kinder halbtags oder ganztags beschulen zu lassen. Sie müssen sich dabei aber für ein ganzes Schuljahr festlegen. (dpa)