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Klimaneutralität: Heidelberg und Mannheim erhalten EU-Hilfe

Mannheim und Heidelberg sind unter den 112 Städten, die auf ihrem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 von der Europäischen Union unterstützt werden. Beworben hatte sich im Südwesten neben den beiden Nachbarstädten auch Konstanz, das nicht zum Zuge kam. Aus ganz Deutschland waren 9 von 30 Kommunen mit ihrer Bewerbung erfolgreich, darunter Frankfurt am Main, Dortmund und München.

Windenergieanlagen
Windenergieanlagen stehen neben einer Halle mit Photovoltaik-Anlagen. Foto: Marcus Brandt
Windenergieanlagen stehen neben einer Halle mit Photovoltaik-Anlagen.
Foto: Marcus Brandt

Die Kampagne der Europäischen Kommission trägt auch der Tatsache Rechnung, dass 75 Prozent der EU-Bürger in Städten wohnen und ihr Anteil bis zum Jahr 2050 bei knapp 85 Prozent liegen wird. Städte nehmen nach weiteren Angaben der EU-Kommission ungefähr 3 Prozent Landfläche der Erde ein, produzieren aber mehr als 70 Prozent der Treibhausgasemissionen. Aus diesem Grund muss nach dem Willen der EU der Klimanotstand in den Städten selbst und von deren Bewohnerinnen und Bewohnern bekämpft werden.

Nach Ansicht des Mannheimer Oberbürgermeisters Peter Kurz (SPD) ist der Erfolg »eine Wertschätzung unserer Arbeit auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt und zugleich auch ein Ansporn, die Ambition bis 2030 durch Aktionen mit der gesamten Stadtgesellschaft erfolgreich umzusetzen«. Als industriell geprägte Großstadt lege Mannheim einen besonderen Schwerpunkt auf Projekte, »die sowohl die Industrie als auch die Energieerzeugung als Teil einer sozial gerechten Transformation umgestalten«.

Das EU-Projekt soll mit 360 Millionen Euro bis 2023 finanziert werden. Konkret sollen die Städte etwa in saubere Transportmöglichkeiten, Energieeffizienz und Grünflächen investieren und können dafür Forschungsgelder und Beratung erhalten. Sie sollen einen Plan vorlegen mit klaren Zielen, damit alle Sektoren - Energie, Gebäude, Abfall und mehr - klimaneutral werden, also keine klimaschädlichen Gase mehr ausstoßen, die nicht gebunden werden können. Neben den neun deutschen Städten sind auch Metropolen wie Paris, Brüssel, Madrid, Rom und Istanbul dabei. Unter den geförderten »Smart Cities« sind auch zwölf aus Nicht-EU-Staaten.

Innerhalb ihrer Klimaziele hat sich die EU vorgenommen, den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken und bis 2050 klimaneutral zu werden.

Informationen zur Kampagne (auf Englisch)

Infos zur Kampagne auf Deutsch

© dpa-infocom, dpa:220428-99-80323/4