Logo
Aktuell Land

KKH-Daten: Baden-Württemberg schläft immer schlechter

Man ist müde und kriegt trotzdem kein Auge zu: Ursachen für Schlafstörungen können Konflikte und Überforderung im Berufs- und Privatleben sein. Die Corona-Pandemie hat die Situation nur noch verschlimmert.

Ein Mann sitzt auf dem Bett und streckt sich
Ein Mann sitzt auf dem Bett und streckt sich. Foto: Christin Klose
Ein Mann sitzt auf dem Bett und streckt sich.
Foto: Christin Klose

In Baden-Württemberg gibt es immer mehr Menschen, die unter Schlafstörungen leiden. Das ergeben Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Die Zahl der Diagnosen nicht organisch bedingter Schlafstörungen stieg von 2011 auf 2021 um mehr als 90 Prozent, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch in Stuttgart hervorgeht.

Vom Vor-Corona-Jahr 2019 auf das zweite Corona-Jahr 2021 verzeichnet die KKH im Südwesten allein ein Plus von fast 14 Prozent. Zuletzt seien davon rund 180.000 Menschen betroffen gewesen. Dies sei einer der Spitzenwerte im Bundesländervergleich. Nur in Sachsen und Thüringen gab es einen noch stärkeren Anstieg während der Pandemie. Bundesweit waren zuletzt rund 1,2 Millionen Menschen betroffen, wie eine KKH-Hochrechnung zeigt. Laut KKH wird die Zeitumstellung am kommenden Wochenende vor allem Menschen mit Schlafstörungen belasten.

Zu den nicht organisch bedingten Schlafstörungen zählen laut KKH Einschlaf- und Durchschlafstörungen sowie Alpträume und Angsttraumstörungen, wie sie unter hohen psychischen Belastungen entstehen können. Die Auswertung beruht laut Mitteilung auf Arztdiagnosen. Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen dürfte weitaus höher sein, sagte KKH-Ärztin Sonja Hermeneit.

Ursachen für nächtliche Unruhe können unter anderem Konflikte und Überforderung im Beruf und Privatleben, traumatische oder belastende Ereignisse wie etwa die großen Veränderungen durch die Corona-Pandemie und die Energiekrise sein. Dauerhafte Schlafstörungen und regelmäßiger Schlafentzug könnten die Gesundheit schädigen. »Dadurch erhöhen sich beispielsweise die Infektanfälligkeit sowie das Risiko für Depressionen und Angststörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen«, sagte Hermeneit.

PM mit Grafiken

© dpa-infocom, dpa:221026-99-268091/2