Die Zahl neu angekommener Flüchtlinge in Baden-Württemberg hatte sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt; 18.356 Migranten und Migrantinnen wurden in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes aufgenommen. Im Streit mit der Stadt Meßstetten (Zollernalbkreis) um die Reaktivierung der ehemaligen Landeserstaufnahmeeinrichtung auf einem früheren Kasernengelände machte das Land im Januar einen Rückzieher - mit Verweis auf zuletzt sinkende Flüchtlingszahlen. In Böblingen und Sindelfingen sollen die bisherigen Krankenhausstandorte aufgegeben werden und voraussichtlich 2025 ins neu gebaute sogenannte Flugfeldklinikum übergehen.
Landrat Roland Bernhard (parteilos) äußerte sich skeptisch über die Absichten des Landes und forderte nähere Informationen. Für Donnerstag sei ein Treffen mit Ministerin Marion Gentges (CDU) geplant. Erst dann könne man beurteilen, ob weitere Gespräche sinnvoll seien. »Prioritär sind für uns die Verhandlungen mit der Stadt Böblingen, dem fühlen wir uns auch verpflichtet«, sagte Bernhard. Die Fläche solle zu fairen Konditionen und auf der Basis konkreter Nutzungsvorstellungen verkauft werden.
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