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KH-Areal in Böblingen könnte Flüchtlingsunterkunft werden

Das Land prüft, ob das Krankenhaus-Areal in Böblingen nach der geplanten Schließung des Klinikbetriebs für eine Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge infrage kommt. »Diese Prüfung wird ergebnisoffen und selbstverständlich unter Einbeziehung aller örtlichen Beteiligten vorgenommen«, teilte das Ministerium der Justiz und für Migration am Dienstag in Stuttgart mit. Aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen blieben die Erstaufnahme und die Suche nach geeigneten Liegenschaften in den kommenden Jahren ein Dauerthema.

Flüchtlingsunterkunft
Doppelstockbetten in einer Flüchtlingsunterkunft. Foto: Candy Welz/dpa-Zentralbild/Archivbild
Doppelstockbetten in einer Flüchtlingsunterkunft. Foto: Candy Welz/dpa-Zentralbild/Archivbild

Die Zahl neu angekommener Flüchtlinge in Baden-Württemberg hatte sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt; 18.356 Migranten und Migrantinnen wurden in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes aufgenommen. Im Streit mit der Stadt Meßstetten (Zollernalbkreis) um die Reaktivierung der ehemaligen Landeserstaufnahmeeinrichtung auf einem früheren Kasernengelände machte das Land im Januar einen Rückzieher - mit Verweis auf zuletzt sinkende Flüchtlingszahlen. In Böblingen und Sindelfingen sollen die bisherigen Krankenhausstandorte aufgegeben werden und voraussichtlich 2025 ins neu gebaute sogenannte Flugfeldklinikum übergehen.

Landrat Roland Bernhard (parteilos) äußerte sich skeptisch über die Absichten des Landes und forderte nähere Informationen. Für Donnerstag sei ein Treffen mit Ministerin Marion Gentges (CDU) geplant. Erst dann könne man beurteilen, ob weitere Gespräche sinnvoll seien. »Prioritär sind für uns die Verhandlungen mit der Stadt Böblingen, dem fühlen wir uns auch verpflichtet«, sagte Bernhard. Die Fläche solle zu fairen Konditionen und auf der Basis konkreter Nutzungsvorstellungen verkauft werden.

Mitteilung Ministerium

© dpa-infocom, dpa:220222-99-243046/2